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Mittelbayerische Zeitung: zu "Asylpolitik in Bayern":

Archivmeldung vom 11.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Der Freistaat Bayern folgt in der Asylpolitik einem Grundsatz: Effizienz über alles. Die Umsteuerung von dezentraler auf zentrale Unterbringung von Asylbewerbern ist ein Teil davon. Hauptsache, es geht schnell, ohne Proteste von Anwohnern, Bürgermeistern, Landräten. Abgelehnte Asylbewerber abzuschieben geht so auch einfacher, zumindest in der Theorie: Die Menschen sind an einem Ort, auch ein Polizeieinsatz mitten in der Nacht stört keine Nachbarn.

Doch diese Strategie ist gefährlich. Wenn Geflüchtete monatelang mit hunderten anderen in einer zentralen Unterkunft leben, dann ist das ein gewaltiges Hindernis für die Integration. Weil es kaum Kontakt zu Einheimischen gibt und weil große Asyl-Unterkünfte den Mitbürgern Angst vor den Fremden machen. Und wo viele Menschen an einem Fleck leben, die Gewalt und Elend hinter sich und ein Asylverfahren mit ungewissem Ausgang vor sich haben, ist das Konflikt- und Gewaltpotenzial viel höher als in kleinen Unterkünften.

Dem Effizienzkult ist nicht nur Bayern verfallen. Die Bundesregierung folgt ja dem gleichen Prinzip: Im BAMF, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, wurden 2015 erst fast wahllos Entscheider eingestellt, nur um Asylverfahren im Schweinsgalopp durchzuführen. Und jetzt entscheiden im BAMF Menschen über Asylanträge, ohne die Antragsteller je gesehen zu haben. Wohin der Effizienzkult führen kann, zeigt der Fall Franco A.: ein rechtsradikaler deutscher Soldat wird als syrischer Flüchtling anerkannt. Der Fall sollte eine Mahnung sein: Wer es mit dem Asyl-Effizienzkult übertreibt, schafft riesige Probleme.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots)

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