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Börsen-Zeitung: Zurück zur Normalität

Archivmeldung vom 13.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wer sich vom jüngsten Stimmungsbarometer des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) konkrete Hinweise auf den weiteren Wirtschaftsverlauf in Deutschland erhofft hat, sieht sich getäuscht. Die ZEW-Konjunkturerwartungen gingen im Vergleich zum März zwar erneut nach unten. Bezieht man den Index aber nicht auf den Mittelwert der vorherigen Umfrageperiode, sondern auf das Ende der Erhebung, das ein paar Tage nach den verheerenden Katastrophen in Japan lag, stagnierte der Frühindikator.

War also diesmal die Übung der Mannheimer Wirtschaftsforscher, die jeden Monat rund 300 institutionelle Anleger und Finanzmarktexperten nach deren Einschätzung zur Konjunktur in Deutschland und im gesamten Euroraum befragen, umsonst? Nein, sie war es nicht. Auch wenn daraus kein Fingerzeig erfolgt, ob das deutsche Wirtschaftswachstum nun ein paar Prozentpünktchen niedriger oder höher ausfällt als erwartet, so wurde doch die Unsicherheit, welche die volkswirtschaftlichen Prognosen seit einigen Monaten umgibt, wieder etwas stärker ins Bewusstsein gerückt.

Aktuell freilich erstrahlt der Wirtschaftshimmel über Deutschland in tiefem Azurblau. Die Wachstumsprognosen für das laufende Jahr werden schon fast im Wochenrhythmus nach oben korrigiert; das zunächst für 2011 vorausgesagte deutliche Abbremsen nach dem Rekordwachstum von 3,6% im Vorjahr wird nun auf neue Rechnung, sprich 2012, vorgetragen.

Die Wolken am Horizont - Schuldenkrise in der Euro-Peripherie, Umwälzungen bis hin zu Bürgerkriegen in arabischen Ölstaaten, wachsende Inflationsgefahr aus weiter steigenden Rohstoffpreisen und kaum gedrosselter Geldflutung durch die großen Notenbanken - haben sich damit aber nicht verflüchtigt. Die darin enthaltenen Gefahren für die Konjunktur haben sich nur noch nicht materialisiert. Sie müssen es allerdings auch nicht, einige der Risiken lassen sich sogar aktiv verringern. Die Europäische Zentralbank hat auf ihrem Zuständigkeitsgebiet mit der Leitzinserhöhung auch schon den ersten Schritt in die richtige Richtung getan.

Der ZEW-Erwartungsindex für April ist aber nicht nur Hinweis auf die grundsätzlichen Konjunkturrisiken. In ihm zeigt sich auch eine Normalisierung, dem weitere Indikatoren, etwa das Ifo-Geschäftsklima, über kurz oder lang folgen werden. Jahrelange Boomphasen mit 3% Wachstum p.a. und mehr sind in Deutschland nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

Quelle: Börsen-Zeitung

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