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Mohammed-Karikaturen hui, Popetown pfui?

Archivmeldung vom 05.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Es ist erst wenige Wochen und Monate her, als das christliche Abendland einen Angriff auf die Pressefreiheit sah, da es in der Diskussion war die Mohammed-Karikaturen in den Medien zu unterbinden, weil sie den Islam verunglimpfen würden. Nun sieht das Christentum im Falle der umstrittenen Sendung "Popetown" die Dinge etwas anders.

Für Verwirrung sorgen die katholische Kirche und die Medien im christlichen Abendland. Verstand man Karikaturen, die sich über eine Religion oder deren Gründer lustig machen, als Pressefreiheit, die es zu schützen galt, so scheint bei Popetown der Fall anders zu sein. Anscheinend verfügt man doch nicht über den Humor, den man von Muslimen erwartet. Noch vor wenigen Monaten provozierte man wissentlich Ausschreitungen in muslimischen Ländern mit der Veröffentlichung immer neuer Karikaturen über den für Muslime als heilig geltenden Propheten Mohammed. Anstatt sich in die Lage der Muslime zu versetzen, die sich vehemment gegen die Karikaturen ausgesprochen hatten, wurde munter weiter gemacht, von Völkerverständigung wollte zu diesem Zeitpunkt niemand etwas wissen. Die Muslime sollten lernen was Presse- und Meinungsfreiheit bedeutet. Damals kam es zu schlimmen Ausschreitungen, wobei sogar die dänsiche Botschaft in Beirut in Brand gesetzt wurde, da in einer dänischen Zeitung zuerst Mohammed-Karikaturen veröffentlicht wurden. Menschen wurden verletzt und es entstand ein großer Schaden, Haß wurde geschürrt.

Nun hat der Musiksender die erste Folge der umstrittenen Serie Popetown ausgestrahlt, in der der katholische Papst eher als Entertainer und bockiges Kind dargestellt wird. Der Sturm der Entrüstung seitens der katholischen Kirche war so groß, daß man sogar per Klage die Ausstrahlung der Sendung unterbinden wollte. Die Medien machten ein großes Aufsehen um die Satiresendung. Nanu... Wo ist die Pressefreiheit hin, die es auch erlaubt religiöse Themen humorvoll darzustellen? Sind für die katholische Kirche und dem Papst nicht alle Menschen und Religionen gleich oder sind Christen und deren Glauben gleicher? Hätte die katholische Kirche sich nicht im gleichen Maß für das Verbot der Mohammed-Karikaturen einsetzen müssen, da man die Religionen der Welt zusammenführen wollte? Fragen über Fragen.

Fakt ist, daß man sich nicht immer die Rosinen rauspicken kann, denn entweder fällt religiöse Satire unter die Presse- und Meinungsfreiheit oder nicht. Es ist immer leichter von anderen Menschen Toleranz zu erwarten, als selber tolerant und offen zu sein. Ich kann nicht sagen, ob Popetown geschmackvoll oder lustig ist, müssen die Zuschauer selber entscheiden, jedoch möchte ich verdeutlichen, daß man gerne mit zweierlei Maß mißt, wenn es um die eigenen Belange geht.

Jens Brehl

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