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Westdeutsche Zeitung: Stoibers Demontage

Archivmeldung vom 05.01.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Selbst denjenigen, die sich aus guten Gründen zu den entschiedenen Gegnern des bayrischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs zählen, sollte Edmund Stoiber inzwischen ein klein wenig leid tun. Tagtäglich ist die Republik Zeuge, wie der Mann öffentlich durch den Kakao gezogen und lächerlich gemacht wird. Längst geht es nicht mehr um Politik.

Stoiber kann sich kaum wehren, denn die Angriffe sind eigentlich indiskutabel und gleiten zur Belustigung des Publikums immer mehr ins Persönliche ab. Die telegene Frau Pauli, vor zwei Wochen auch ausgewiesenen Kennern der Bundespolitik noch völlig unbekannt, tanzt auf allen Kanälen, lacht aus jeder Zeitung.

Sie zieht den bayerischen Löwen am Schwanz, schneidet freche Grimassen und feuert sozusagen als verbalen Fangschuss unter allgemeinem Gejohle die Bemerkung hinterher, der Löwe habe wohl ein "Problem mit Frauen". Und der Löwe stakst dazu hüftsteif durch die Manege und muss so tun, als bemerke er den Schabernack, der da öffentlich mit ihm getrieben wird, überhaupt nicht. So steigert sich die Szene zur Groteske. Der Vorgang trägt Züge einer Kampagne, von niemandem angeordnet, die alte Lust am Königsmord ist Triebfeder genug. Zwar fehlt Frau Pauli das Zeug zum Königsmörder, aber um Stoiber zur Spottfigur zu machen, dazu reichte es, wie man sieht, wohl allemal.

Stoibers Plan, sich nun schon jetzt als Spitzenkandidaten für 2008 nominieren zu lassen, trägt Züge einer Notoperation. Wenn er Pech hat, und das hat er in jüngster Zeit regelmäßig, wird er damit sogar Erfolg haben. Denn retten kann es ihn nicht mehr. Sein bundespolitisches Gewicht hat unwiederbringlich Schaden genommen. Dass dies auf solch unwürdige Weise geschieht, das aber hätten ihm auch seine schärfsten Kritiker nicht gewünscht.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Zeitung

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