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Neue Westfälische (Bielefeld): zu Merkel in Washington

Archivmeldung vom 09.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der rote Teppich ist eingerollt, Tische, Stühle und das Staatsporzellan wieder verstaut. Jetzt wird sich zeigen, ob die Auszeichnung von Angela Merkel mit der Freiheitsmedaille, dem Oscar der amerikanischen Politik, ein inszeniertes Fest deutsch-amerikanischer Freundschaft oder der erhoffte Neustart in eine erneuerte und robuste transatlantische Partnerschaft war.

Traut man allein den Bildern, dann ist die Stimmung vortrefflich zwischen beiden Nationen. Misstraut man ihnen, und dazu gibt es ausreichend Anlass, hat sich nichts bewegt. Neue Entschlüsse und Initiativen haben die gemeinsamen Stunden Präsident Obamas mit der Kanzlerin jedenfalls nicht gebracht. Deutschland hat in Person von Angela Merkel quasi eine Sonderbehandlung erfahren für den eingeschlagenen Sonderweg in der Außenpolitik. Dies ist der Versuch Obamas aus nüchtern strategischem Kalkül, das größte Land der EU wieder stärker an die USA zu binden. Denn Deutschland ist seit der Wiedervereinigung und dem Fall des eisernen Vorhangs nicht mehr Amerikas Schutzbefohlener. Die Berliner Republik hat verschiedene Optionen und erprobt sie auch. Vieles geht dabei daneben und erschreckt die Partner. Nicht nur die USA. Auch Briten, Franzosen, Polen und selbst die Luxemburger sind erstaunt, weil sie keinen strategischen Plan erkennen können. Wie auch? Den gibt es nicht, denn die Kanzlerin handelt meist situativ und selten berechenbar. Merkels Deutschland ist den Amerikanern fremd, aber nicht unwichtig. Die Amerikaner nehmen das zweite deutsche Wirtschaftswunder erstaunt wahr und fragen sich, was sie daraus lernen können. Sie ahnen, dass es etwas zu tun haben könnte mit dem Sonderweg, der finanziellen Raum schafft für wirtschaftlichen Aufschwung. Dass dies nicht zu Lasten von Partnern gehen darf, wird Obama der Deutschen auf den Weg gegeben haben.

Quelle: Neue Westfälische (ots)

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