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Neue OZ: Verfälschtes Bild

Archivmeldung vom 12.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ausgerechnet Tunesien! Um das vermeintliche Musterland will sich eigentlich niemand sorgen müssen. Relativer Wohlstand, soziale Stabilität und noch dazu wunderschöne Urlaubsorte: Es war doch alles gut. Zine el-Abidine Ben Ali, Staatspräsident seit 1987, hat sich in dem knappen Vierteljahrhundert seiner Amtszeit sehr darum bemüht, dem Ausland dieses Bild von Tunesien zu vermitteln.

Zwei zentrale Probleme aber erschüttern jetzt die Ruhe des Landes und zeigen, womit sie erkauft wurde. Zu wenige Tunesier profitieren von den Erfolgen der Wirtschaft - und, noch schwerwiegender: Zu wenige haben Anteil an der Gestaltung des Landes. Ben Ali hat alles unter Kontrolle, auch die Medien. Presse- und Meinungsfreiheit gibt es nur auf dem Papier, darauf weisen Menschenrechtsgruppen immer wieder hin. Wut und Verzweiflung der jungen Tunesier sind sicher auch deshalb so erschreckend groß. Zu lange haben sie sich macht- und hilflos gefühlt. Jetzt, wo sie einmal aufbegehren, finden sie kaum ein Maß. Die Perspektivlosigkeit der Uni-Absolventen wird so eher zum Auslöser denn zum Grund für die Proteste.

Ben Ali nennt die Demonstranten Terroristen, aber er verspricht auch neue Arbeitsplätze, um sie zu beruhigen. Offenbar hat er Angst. Vielleicht schafft er es noch einmal, die Menschen ruhigzustellen. Nachhaltiger und mutiger wäre aber eine Entscheidung für mehr Demokratie.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

 

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