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Börsen-Zeitung: Sonderdividende ante porta

Archivmeldung vom 05.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Wirtschaft kennt derzeit nur einen einzigen Weg: nach oben. Die Aufwärtsbewegung lässt sich am Beispiel Siemens bestens illustrieren. Im vierten Quartal in Folge steigerten alle Sektoren des Konzerns sowohl Auftragseingang als auch Umsatz. Dies ist beeindruckend. Von Januar bis März holte Siemens 28% mehr Aufträge herein als in der Vorjahresperiode. Die Kapazitäten in den Fabriken sind immer besser ausgelastet. In der Mitte des Geschäftsjahres hat der Vorstand daher die Prognose erhöht.

Aber auch abseits des Kerngeschäfts überzeugt Siemens. In drei der vier zurückliegenden Quartale meldete das Beteiligungsportfolio einen Gewinn. Zwar fiel er jeweils nur geringfügig aus, aber immerhin reißen NSN&Co aktuell keine Löcher in die Ergebnisrechnung. Als Glücksgriff könnte sich zudem der Börsengang von Osram entpuppen, wenn das Marktumfeld bis zum Herbst erhalten bleibt.

Mit den Erfolgen aber wird die Luft dünner. Dies ist einerseits banal, bleibt aber andererseits richtig. Anschaulich wird dies bei Bau und Wartung von Kraftwerken für fossile Brennstoffe. In einem einzigen Quartal haben die Münchener dort operativ rund 530 Mill. Euro verdient, damit landete mehr als jeder fünfte Umsatzeuro in der Kasse. Derartige Renditen wird die Kundschaft kaum dauerhaft dulden.

Auch an der Börse wächst die Rückschlagsgefahr. So reichte der Hinweis, dass das prozentuale Wachstum der Aufträge im Jahresverlauf aus mathematischen Gründen - die Vergleichsbasis holt auf - sinken muss, vor Kurzem für einen Kursabschlag. Diesmal setzte die als enttäuschend empfundene Prognose die Aktie unter Druck.

Das Gewinnziel 7,5 Mrd. Euro ist sicherlich konservativ. Aber es beinhaltet ein "mindestens" und dürfte zum Jahresende klar übertroffen werden. Zu viel Aufregung ist also fehl am Platz. Außerdem wäre es zum Schaden der Anteilseigner, würde der Vorstand den Gewinn steigern durch Verzicht auf höhere Betriebsausgaben. Denn mehr Geld für Vertrieb und Forschung ist notwendig, um das organische Wachstum zu unterfüttern.

Aus Anlegersicht ist die exakte Höhe des Gewinns derzeit sowieso zweitrangig. Interessanter ist die Tatsache, dass Siemens Bargeld anhäuft. Wenngleich das Management abwiegelt: Sollte das Geschäft weiterhin boomen und sollte das IPO von Osram gelingen, dann führt an einer Sonderdividende kaum ein Weg vorbei. Zwar ist dies nur ein einmaliger Sondereffekt - aber manchmal sind derartige Signale einfach angemessen. Auch nach den Börsengängen von Epcos und Infineon Anfang des vergangenen Jahrzehnts erhielten die Aktionäre einen Bonus.

Quelle: Börsen-Zeitung

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