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Börsen-Zeitung: Gebannte Aktionäre

Archivmeldung vom 22.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Die Deutsche Telekom hat 2018 ihr zwei Mal erhöhtes operatives Ergebnisziel übertroffen, signalisiert ihren Aktionären einen Dividendenanstieg von knapp 8 Prozent und auch für das laufende Jahr weiteres Ertragswachstum - von 3 Prozent, gestützt primär auf eine gewohnt gute Performance von T-Mobile US.

Damit schlägt sich der Konzern im Umfeld der großen Wettbewerber nicht schlecht, denn dort ist die geschäftliche Dynamik vielfach geringer. All das kann die Investoren aber nicht erfreuen; sie treten die Flucht an. Ausnahmsweise richtet sich der Blick der Aktionäre nicht so sehr auf das Geschehen jenseits des Atlantiks, sondern auf den Heimatmarkt. Und dort ziehen gleich mehrere Drohkulissen das Publikum in ihren Bann.

Die Aufmerksamkeit gilt zum einen der voraussichtlich Ende März beginnenden Auktion für Lizenzen des Mobilfunkstandards der 5. Generation (5G), bei der sich ein teures Bietergefecht immer stärker abzeichnet, nachdem die Lizenzvergabe per Versteigerung prinzipiell grünes Licht erhalten hat und Experten davon ausgehen, dass die Bundesnetzagentur gute Chancen hat, die Klagen gegen das Auktionsdesign abzuwehren. Angeheizt wird die Auktion im Gegensatz zu den vorausgegangenen von 2010 und 2015 noch durch die Präsenz des Neueinsteigers United Internet, der mit den etablierten Netzbetreibern um das knappe Spektrum ringt.

In den Bann zieht viele Anleger zudem die tatsächlich oder vermeintlich drohende Verbannung des chinesischen Telekomausrüsters Huawei, dessen Technik hierzulande von der Telekom in noch höherem Maße genutzt wird als von den Wettbewerbern. Die Folgen hat das Unternehmen selbst schon mit düsteren Zahlen beziffert. Ein Verzicht auf 5G-Technik von Huawei oder gar eine Demontage bereits verbauter Komponenten würde schnell Milliarden kosten.

Die befürchteten Belastungen kommen gerade für die Telekom zur Unzeit, denn sie muss im Heimatmarkt mehr denn je Gas geben und die Investitionen in Glasfaser vorantreiben, wenn sie ihren Marktanteil verteidigen will. Konkurrent Vodafone rüstet zum Großangriff, indem mit dem Erwerb von Unitymedia alle drei großen Kabelgesellschaften unter dem Dach des Mobilfunkriesen konsolidiert werden. Den T-Aktionären schwant, dass 2019 insgesamt ein großer Griff in die Kasse ihre Chancen auf eine weiter steigende Dividende schmälern wird. Nicht ohne Grund hat sich die Telekom für den laufenden Turnus bisher nicht auf einen Indikator festgelegt. Für das neuerdings als Maßstab herangezogenen bereinigte Ergebnis je Aktie gibt es jedenfalls für dieses Jahr keine Prognose.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Heidi Rohde

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