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Neues Deutschland: zu Krisenprognosen

Archivmeldung vom 19.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

»Vorhersagen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.« Dieses Zitat, das Karl Valentin, Mark Twain und Winston Churchill zugeschrieben wird, hat dieser Tage mal wieder Konjunktur. Neu ist aber, dass es nicht nur der Wirtschaftslaie benutzt, sondern dass sich auch ein Teil der Konjunkturforscherzunft Asche aufs Haupt streut.

Vor wenigen Monaten sagten die meisten Experten - mit Ausnahme der keynesianischen Minderheit - noch eine kleinere Delle im ansonsten intakten Aufschwung vorher, jetzt überbieten sie sich mit düsteren Prognosen. Oder wollen ihre Tätigkeit vorübergehend einstellen. Diese Panikreaktion zur Rettung der eigenen Ehre macht die Sache nicht besser. Das Problem ist weniger die  fehlende Treffgenauigkeit - auch bei der Konjunktur geht es nur um Wenn-Dann-Prognosen - als die Verwendung von Modellen, nach denen die Märkte bei kleinen zyklischen Schwankungen generell dem Gleichgewicht zustreben. Verbunden war dies mit der Predigt, die Politik solle die Wirtschaft deregulieren, den Arbeitsmarkt flexibilisieren, den Sozialstaat zusammenkürzen. Die herrschende Lehre und reformeifrige Politiker trieben sich gegenseitig an - und schotteten sich gegen jeden Zweifel ab. Die neoliberale Wirtschaftswissenschaft hat den Absturz nicht voraussagen können. Sie ist ein Teil des Problems, das sich derart heftig in der Krise niederschlägt.

Quelle: Neues Deutschland

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