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Lausitzer Rundschau: Was zu tun ist

Archivmeldung vom 30.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Fast täglich gibt es eine neue Horrormeldung aus der Atomruine von Fukushima. Mal droht ein Taifun, mal fällt eine Kühlpumpe aus, mal wird radioaktive Strahlung am Meeresboden gemessen. Dass die Katastrophe in Japan jemals unter Kontrolle kommt und ein Status erreicht wird, in dem die Tepco-Arbeiter das Atomkraftwerk halbwegs beherrschen, erscheint zumindest einem kerntechnischen Laien mittlerweile so unwahrscheinlich wie ein Schneesturm am ersten August.

Die Vorgänge in Japan zeigen jedenfalls eindrücklich den größten Risikofaktor der Atomenergie: Den Menschen, der sie bedienen muss. Der ein Kernkraftwerk in einer Tsunami-gefährdeten Zone baut und keinen funktionierenden Plan B für den Fall einer dort auftretenden Naturkatastrophe hat. Aber wäre das bei uns in Deutschland so viel anders? Gäbe es auch hierzulande wirklich keine Schlamperei, kein Vertuschen und kein Chaos? Wohl kaum. Schon deswegen ist es richtig und gut, dass die Laufzeitverlängerungen nun zurückgenommen werden. Schon deswegen ist es sinnvoll, dass die Ethikkommission empfiehlt, im nächsten Jahrzehnt aus der Kernenergie auszusteigen. Natürlich, ein schneller Ausstieg aus der Kerntechnologie kostet Kraft. Strom wird teurer werden, Netze müssen ausgebaut werden, Windräder und neue Leitungen werden künftig noch stärker als bisher die Landschaft verschandeln. Dazu produzieren unsere Nachbarländer weiter Atomstrom, der als Billigangebot nach Deutschland importiert werden kann. Doch irgendwer ist immer der Erste, auch beim Atomausstieg. Steigt Deutschland demnächst aus, kann das Land zum Vorreiter bei den erneuerbaren Energien werden. Ethisch entscheidend bleibt der kleine, aber fatale Unterschied zwischen Atomenergie und herkömmlicher Stromerzeugung: Auch ein Kohlekraftwerk kann abbrennen, auch ein Stausee überlaufen. Aber das wird kommende Generationen längst nicht so belasten, wie die radioaktive Verseuchung in Tschernobyl und Fukushima. Oder die Abfälle, für die noch immer ein sicheres Endlager fehlt. Es ist und bleibt die Aufgabe jedes guten Haushälters, sein Haus in Ordnung zu bringen, bevor er es kommenden Generationen übergibt. Das gilt auch für den Menschen und die Erde, ist aber mit der Atomkraft und ihre Nebenwirkungen nur schwer zu machen. Weswegen der Ausstieg aus der Kerntechnologie der einzig richtige Weg ist.

Quelle: Lausitzer Rundschau (ots)

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