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Westfälische Rundschau (Dortmund) zu "Stromausfall"

Archivmeldung vom 06.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es hätte alles viel schlimmer kommen können. So unangenehm es für Menschen in feststeckenden Aufzügen und stillstehenden Zügen auch gewesen sein mag - die Strompanne am Samstagabend war recht schnell behoben.

Und so war es nicht die Dauer des Blackouts (er hielt keinen Vergleich mit dem winterlichen Desaster im Münsterland vor einem Jahr aus), sondern die blitzartige Geschwindigkeit, mit der sich der Netzausfall über halb Europa ausbreitete.
Wir leben in einer hochtechnisierten, vernetzten Welt und nehmen das Funktionieren von Geräten, die das Leben leichter machen, inzwischen mehr oder weniger unbewusst als selbstverständlich hin. Strom kommt halt aus der Steckdose; das einzig Ärgerliche an ihm ist sein Preis, der ein Gutteil niedriger sein dürfte.
Aber die jederzeitige Verfügbarkeit von Energie ist halt nicht selbstverständlich. Energie muss hergestellt, umgewandelt, transportiert werden und in geeigneter Qualität im Haushalt oder in der Fabrik ankommen. Und das bedeutet Arbeit und Kosten. Mit anderen Worten: Strom einerseits sicher und andererseits preiswert anzudienen, ist eine Gratwanderung - für die Versorgungsunternehmen und für deren Aufsicht.
Wir erinnern uns an die Privatisierung britischer Stromversorger. Einer der neuen Chefs erklärte damals ganz offen, sein erstes Ziel sei, Gewinne für die Aktionäre zu schaffen, nicht dagegen, die Briten mit Strom zu versorgen. So brutal haben es deutsche Strommanager bislang nicht ausgedrückt - ihr ständiges Bemühen um das Wohlwollen der Börse, um Kurse und Dividenden stimmt Verbraucher dennoch nicht sehr fröhlich.
Die Politik muss sich fragen lassen, was sie eigentlich will. Umweltminister Gabriel verlangte gestern noch vor jeder Ursachenforschung, mehr Geld in die Stromnetze zu investieren. Doch die Entgelte für die Netze kürzt die Bundesnetzagentur gerade drastisch zusammen. Hohe Strompreise werden beklagt, doch aus der Preisaufsicht zieht sich der Staat zurück. Politik aus einem Guss sieht anders aus.

Quelle: Pressemitteilung Westfälische Rundschau

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