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Börsen-Zeitung: Wie am Schnürchen

Archivmeldung vom 17.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Deutsche Unternehmen mit chinesischen Eigentümern treffen spätestens seit der Übernahme von Kuka auf ein besonderes Interesse von Politik und Öffentlichkeit. Weniger im Rampenlicht steht allerdings das Münchner Unternehmen Krauss Maffei, das seit fast drei Jahren zu Chemchina gehört und nun an der Börse in Schanghai präsent ist.

Das hat vor allem einen Grund: Die Produkte - Maschinen zur Produktion von Kunststoff und Gummi - klingen nicht so nach Hightech und Industrie 4.0 wie etwa die Roboter von Kuka. Zudem läuft für Krauss Maffei offenbar alles wie am Schnürchen. Der Betriebsrat und die IG Metall loben Chemchina als verlässlichen Partner, der Versprechen hält. Und das ohne Zusagen für Arbeitsplätze. Ohnehin nützt auch eine noch so schön formulierte Beschäftigungsgarantie nichts, wenn es hart auf hart kommt. Diese Erfahrung müssen die Mitarbeiter von Kuka machen. Um wieder wettbewerbsfähiger zu werden und passable Renditen zu erwirtschaften, streicht das Augsburger Unternehmen Arbeitsplätze.

Das hat freilich nichts direkt mit dem chinesischen Mehrheitseigentümer Midea zu tun, der seine Übernahme mit einer Standort- und Beschäftigungsgarantie bis 2023 verzierte. Vielmehr hat es Konsequenzen, wenn ein Unternehmen Geschäftsziele verfehlt - egal, unter welcher Flagge es auf dem Markt aktiv ist. Krauss Maffei hat diese Erfahrung schon mit den vorangegangenen Eigentümern gemacht: nacheinander drei Private-Equity-Gesellschaften.

Die Geschäftsführung und die Mitarbeiter von Krauss Maffei müssen auf Zack bleiben, um hohe Kosten als deutschen Standortnachteil mit Innovationskraft wettzumachen und sich im internen Wettbewerb mit chinesischen Standorten zu behaupten. Voraussetzungen, um die deutschen Stärken ausspielen zu können, sind gute Mitarbeiter, Investitionen und das Geld dafür. Die Börse als Quelle für frisches Kapital braucht Krauss Maffei erst einmal aber gar nicht. Auf eine Kapitalerhöhung wurde verzichtet. Der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft reicht offenbar aus.

Als deutsches Unternehmen in Schanghai notiert zu sein, gibt Krauss Maffei einen Ausnahmestatus. Transparent werden die bisher nur spärlich veröffentlichten Geschäftszahlen damit aber erst einmal nicht. Alle Unterlagen auf der Internetseite der Börse sind nur in chinesischer Sprache. Für interessierte Privatanleger ist das jedoch nicht weiter tragisch: Die in Schanghai notierten A-Aktien dürfen Ausländer gar nicht kaufen.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Joachim Herr

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