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Die Dividenden klettern

Archivmeldung vom 20.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Jetzt ist die beste Zeit für Aktionäre. Nicht allein, dass der Dax vor dem Hintergrund steigender Gewinnerwartungen und anhaltend niedriger Zinsen nicht zu bremsen scheint und ein neues Hoch nach dem anderen erklimmt. Ab Ende März beginnt auch die Hauptversammlungssaison, und Dividenden werden hierzulande in der Regel einmal im Jahr in den Tagen nach der Hauptversammlung (HV) ausgeschüttet. Die gute Botschaft für Aktionäre lautet: In den kommenden Wochen werden sie auch in diesem Jahr ihren Geldbeutel mit hohen Ausschüttungen füllen können.

Schließlich sind die Mehrzahl der Aktionäre keine jugendlichen Smartphone-Trader, sondern Damen und Herren im besten Lebensalter, die Dividendenpapiere langfristig halten und sich Jahr für Jahr an den Ausschüttungen von Titeln wie Allianz, BASF, Deutsche Telekom oder Deutsche Post erfreuen.

Aufgrund der Auswirkungen der Pandemie hatte nun der Konsens der Analysten damit gerechnet, dass die 2021 für das Coronajahr 2020 ausgezahlten Dividenden etwas niedriger ausfallen als im Vorjahr. Schließlich sind Ausschüttungen traditionell stabiler als die Gewinne, die aufgrund der Pandemie im vergangenen Jahr zum Teil deutlich zurückgegangen sind. Jetzt haben die meisten Dax-Unternehmen ihre Zahlen für 2020 nebst dem Dividendenvorschlag veröffentlicht. Und die Dividendensaison läuft "viel, viel besser, als wir es erwartet hatten", stellt Andreas Hürkamp, Aktienstratege bei der Commerzbank, fest. Kurzum: Die Ausschüttungen überraschen positiv und treiben den Dax, der als Performance­index Dividenden miteinbezieht, weiter nach oben.

Nach den Berechnungen der Commerzbank stehen im Dax 16 Dividendenerhöhungen fünf Kürzungen gegenüber (wobei die Kürzung bei Siemens aufgrund der Abspaltung von Siemens Energy eigentlich keine echte Kürzung darstellt). Im Vergleich zum Konsens hätten 13 Dax-Werte mit ihren Ausschüttungen positiv überrascht, während es zu fünf Enttäuschungen gekommen sei. Insgesamt klettert die Dividendensumme der 30 Dax-Werte in diesem Jahr um 1,2 % auf 34 Mrd. Euro, hat Hürkamp errechnet. Nicht nur der Commerzbank-Stratege hält das für ein Jahr, in dem die deutsche Konjunktur um 5 % eingebrochen ist, für ein "sehr bemerkenswertes Ergebnis".

Dividendenankündigungen sind immer auch Signale der Unternehmen an den Kapitalmarkt. Die Dax-Werte signalisieren mit ihren insgesamt stabilen Ausschüttungen, dass der Ertragsrückgang 2020 nur ein durch die Pandemie bedingter Einbruch ist und dass sie gut aufgestellt sind. Besonders zu erwähnen sind die starken Signale einzelner Firmen.

Dass die Allianz (HV am 5. Mai) und die Münchener Rück (HV am 28. April) ihre üppigen Ausschüttungen von 9,60 Euro und 9,80 Euro je Aktie halten, entsprach den Erwartungen. Aber schon eine BASF (HV am 28. April) unterstreicht mit einer unveränderten Dividende von 3,30 Euro je Aktie die Stabilität ihres Geschäftsmodells. Und dass Volkswagen erneut 4,86 Euro je Vorzugsaktie ausschüttet, ist ein starkes Zeichen, das die Analysten positiv überrascht hat. Sehr gut geht es der Deutschen Post (HV am 6. Mai), die ihre Dividende deutlich von 1,15 auf 1,35 Euro erhöht hat. Und auch bei Vonovia (HV am 16. April) klettern die Gewinne stetig, so dass die Dividende von 1,57 auf 1,69 Euro je Aktie angehoben werden konnte.

Insgesamt liegt die Dividendenrendite der Dax-Werte laut Hürkamp bei 2,5 % und damit 2 Prozentpunkte über der Rendite von Unternehmensanleihen der Kategorie "BBB" und 2,7 Prozentpunkte über der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen. Deutlich wird: Gerade im Niedrigzinsumfeld ist der Dax mit seinen üppigen Ausschüttungen attraktiv. Hinzu kommt, dass die Ertragserwartungen der Analysten für die Dax-Titel derzeit kräftig steigen.

Anleger, die nun mit einzelnen ausschüttungsstarken Aktien von der Dividendensaison profitieren wollen, müssen aufpassen. Denn es gibt Dividendenfallen, sprich meist zyklische Titel, die in guten Jahren viel ausschütten, in schlechten aber wenig oder gar nichts. Da ist es besser, auf stetige Dividendenzahler mit stabilen Geschäftsmodellen zu setzen, die Aristokraten genannt werden. Hier überzeugen Allianz, Münchener Rück, Deutsche Post und Vonovia mit überdurchschnittlich hohen Renditen. Als Geheimtipp gilt die DWS Group (HV am 9. Juni) mit einer Dividendenrendite von 5 %, deren Mutter Deutsche Bank stetige und hohe Ausschüttungen anstreben dürfte.

Quelle: Börsen-Zeitung (ots)  von Werner Rüppel

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