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"nd.DerTag": Feministisch - Kommentar zu den Wahlerfolgen der kurdischen Linken in der Türkei

Archivmeldung vom 03.04.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith

Nach den Kommunalwahlen in der Türkei wird in der internationalen Berichterstattung vor allem betont, dass die säkular-nationalistische CHP die religiöse AKP von Präsident Erdogan landesweit als stärkste Kraft abgelöst hat. Doch das eigentliche Wunder ereignete sich, wieder einmal, im kurdischen Südosten. Obwohl das Erdogan-Regime alle Hebel in Bewegung setzte, um die Linke aus den Institutionen zu verdrängen, gewann die Partei für Emanzipation und Demokratie der Völker (DEM) in zehn Provinzen und 65 Landkreisen. In der Millionenstadt Amed/Diyarbakir eroberte sie mit deutlich über 60 Prozent das Rathaus zurück.

Dabei schien die Ausgangslage für die Linke aussichtslos. Seit die Kurd*innen im Norden Syriens eine faktische Autonomie errichtet haben, setzt Ankara ganz auf Repression. Der syrische Kanton Afrin wurde militärisch besetzt, fast täglich werden Ziele im Nachbarland bombardiert. Innerhalb der eigenen Landesgrenzen geht Erdogan nicht weniger zimperlich vor. Die Linkspartei HDP hat er faktisch verbieten, ganze Stadtviertel nach Aufständen dem Erdboden gleichmachen lassen. Zudem wurden fast alle 100 kurdische Bürgermeister*innen durch eine Zwangsverwaltung ersetzt.

Auch wenn Erdogan daran anknüpft und kurdischen Bürgermeister*innen gestern die Ernennung verweigert wurde, geht die linke DEM gestärkt aus den Wahlen hervor. "Dieser Sieg ist ein Sieg der Frauen", erklärte Neslihan Sedal, frisch gewählte Ko-Bürgermeisterin von Van. Tatsächlich hat das Ergebnis der DEM nicht zuletzt mit ihrem feministischen Programm zu tun. Die Partei tritt stets mit einer gemischtgeschlechtlichen Doppelspitze an. Auf diese Weise stellt sie nun 75 Bürgermeiste­rinnen - mehr als die beiden großen türkischen Parteien CHP und AKP zusammen.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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