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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Iran

Archivmeldung vom 15.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gestern wurde es ernst. Die EU-Außenminister und der Kongress berieten in Washington, wie die Sanktionen gegen den Iran umgesetzt und welche weiteren bilateralen Schritte gegen die Diktatur der Ayatollahs unternommen werden können. Gegen Ende der Woche werden die Regierungschefs der EU dann auf ihrem Gipfel entscheiden, ob sie zusätzliche Sanktionen beschließen.

Soweit der Fahrplan. Mit starken Worten und zusätzlichen Sanktionen ist zu rechnen. Denn die UN-Sanktionen waren nur so weit gegangen, wie China und Russland es wollten. Vor allem Washington und Paris aber drängen und wollen diese Möglichkeit ausreizen. Sie wissen, dass Israel über die Fähigkeit verfügt, alleine einen Schlag gegen die Nuklearanlagen Irans zu führen. Das hat ihnen Benjamin Netanjahu unmissverständlich gesagt und bewiesen, indem er technologische Details über die Kapazitäten der israelischen Luftwaffe offenbarte. Details, die in den zurückliegenden vier Jahren entwickelt wurden. Hier zahlte sich aus, dass Israel sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem einzigen Silicon Valley gemausert hat. Es gehört heute zu den High-Tech-Ländern mit den höchsten Standards, in manchen Bereichen durchaus wettbewerbsfähig mit den USA. Was Barack Obama und Nicolas Sarkozy wissen, ist in Umrissen allgemein bekannt. Der Vizepremier und ehemalige Generalstabschef, Moshe Yalon, der zum kleinen Kreis des Sicherheitskabinetts gehört, hat erst kürzlich öffentlich bekundet, dass Israel über die Kapazitäten verfügt, über weite Entfernungen überaus präzise Schläge auch zur Zerstörung unterirdischer Anlagen zu führen. Das hat die Diplomaten elektrisiert und die Verhandlungen über Iran beschleunigt. Israel meint es ernst. Seit Jahren reden die israelischen Politiker von der existentiellen iranischen Gefahr für ihr Land. Und sie verweisen immer wieder darauf, dass der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad es ernst meint, wenn er von der Zerstörung Israels redet. Gleichzeitig hat er auf Zeit gespielt, so dass die nuklearen Fertigkeiten vorangetrieben werden konnten. Noch hat der Iran die Atombombe nicht, aber er ist nah dran, sie herstellen und mittels Raketen bis nach Europa einsetzen zu können. Für Sarkozy, Obama und sicher auch Angela Merkel ist das eine Gefahr, aber noch mehr fürchten sie, dass der Iran als Gegenschlag die Straße von Hormuz unsicher macht. Sperren können die Iraner die Meerenge nicht. Die Fahrrinnen sind in jeder Richtung drei bis vier Kilometer breit und 70 bis 100 Meter tief. Das so genannte Nadelöhr gehört zu den bequemeren Schifffahrtsrouten dieser Welt. Aber schon das Zündeln würde den Ölpreis in schwindelnde Höhen treiben. Und das können die mit den Finanzen kämpfenden Amerikaner und Europäer jetzt am wenigsten gebrauchen. Dann lieber härtere Sanktionen und einen kontrollierbaren Krach.

Quelle: Westfalen-Blatt

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