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Börsen-Zeitung: Bilfinger Berger powert

Archivmeldung vom 07.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn es noch eines Zeichens bedurft hätte, wohin die Reise des Mannheimer Konzerns Bilfinger Berger wirklich geht, dann hat die gestern verkündigte Übernahme der österreichischen MCE für 350 Mill. Euro den Kurs endgültig klar abgesteckt.

Aus dem einstigen Bauriesen wird mit dem teuersten Zukauf der Unternehmensgeschichte ein Dienstleistungskonzern, der sich dem neuen Kerngeschäft dienende, aber in Umfang und Risikostruktur erheblich reduzierte Bauaktivitäten auch weiterhin leistet. MCE ist auf dem Gebiet der Dienstleistungen für Industrie und Energiewirtschaft bislang ein starker Konkurrent der Mannheimer und passt strategisch glänzend zu Bilfinger Berger.

Bilfinger-Berger-Chef Herbert Bodner baut den Konzern seit Jahren in kleinen und mittleren Übernahmeschritten in Richtung Bau-, Industrie und Immobilien-nahe Dienstleistungen um. Die Services, die von dem Outsourcing in der Wirtschaft profitieren, sind mit Abstand zur wichtigsten Ertragsquelle der Mannheimer geworden. Auf der Akquisitionstour ließ der Konzernchef durchaus manche Chance verstreichen, wenn geforderter Preis und Ertragskraft des Zielobjekts nicht passten. Mit dieser konservativen Strategie vermied Bodner, dessen Vertrag noch bis 2011 läuft, bislang Wertanpassungen aufgrund von Impairments.

Die MCE-Übernahme ist so gesehen ein Quantensprung und wird sicher besonders kritisch hinsichtlich Preiswürdigkeit analysiert werden. Leidgeprüft von den in den vergangenen Jahren immer wieder aufgetretenen hohen Verlusten einzelner Bausparten, die regelmäßig die gute Ertragsentwicklung der risikoarmen Services konterkarierten, powert Bilfinger Berger nun beim Konzernumbau. Dass Bodner, der das Baugeschäft noch schrumpfen will, damit richtig liegt, belegt die Reaktion des MDax-Wertes. Nach schwachem Start drehte das Papier rasch deutlich ins Plus.

Dabei muss Bilfinger Berger zur Finanzierung des Deals erstmals seit 15 Jahren das Kapital deutlich um ein Viertel erhöhen und die neuen Aktien mit einem hohen Abschlag ausgeben, was das Ergebnis je Aktie zunächst verwässert. Aber die MCE-Rentabilität entspricht schon heute den von Bilfinger Berger den eigenen Service-Sparten vorgegebenen Margen. Und die Aussicht auf eine künftig stabil aufwärts gerichtete Gewinn-Performance mindert für Investoren das Anlagerisiko deutlich.

Quelle: Börsen-Zeitung

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