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Wiesbadener Kurier: In der Falle

Archivmeldung vom 21.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach dem neuen tödlichen Anschlag auf deutsche Soldaten in Afghanistan hat es der Bundesregierung lange die Sprache verschlagen. Doch statt die Debatte über den Sinn des Afghanistan-Einsatzes zu scheuen, wäre es klüger, erst recht nach der Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents auf 4500 Mann, der Bevölkerung offen zu sagen, dass sich Deutschland im Krieg befindet.

In einem Krieg, den die Alliierten im Begriff sind zu verlieren. Im Krieg sind Verluste leider "normal". Und so werden die beiden jetzt gefallenen Soldaten nicht die letzten sein, die im Sarg nach Hause zurückkehren. Es gehört aber zu den Fürsorgepflichten des Kriegsherrn, seine Truppen mit klarer Zielsetzung, der richtigen Strategie und mit den bestmöglichen Mitteln versehen ins Gefecht zu schicken. Und daran hapert es seit geraumer Zeit bei der Isaf-Mission. In der Region Kundus, wo die Bundeswehr bis heute die meisten Anschläge zu verzeichnen hat, lassen sich die Defizite exemplarisch erkennen. Eine besonders unfähige und korrupte staatliche Verwaltung und die Konkurrenz extrem vieler Stämme und Clans haben den Taliban die neuerliche Infiltration in die Gesellschaft erleichtert. In einer solchen Situation bleibt der Truppe nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: Rückzug in die eigene Wagenburg. Dann kann man freilich auch gleich abziehen. Oder wirksame Offensive gegen die Rebellen in den erkannten Problemgebieten. Dazu braucht man mehr Soldaten und entsprechendes Gerät. Der Mittelweg, stichprobenähnliche Patrouillen, führt offensichtlich immer öfter in tödliche Fallen. An zivilen Aufbau ist in solch labiler militärischer Lage ohnehin nicht zu denken. Auch eine Mitarbeiterin einer internationalen Hilfsorganisation ist gestern auf offener Straße von den Taliban erschossen worden.

Quelle: Wiesbadener Kurier

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