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Südwest Presse: Kommentar zu Köhler

Archivmeldung vom 15.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die internationalen Finanzmärkte sind nicht über Nacht zu jenem "Monster" geworden, das Horst Köhler jetzt an den Pranger stellt. Insofern kommt die Einsicht des Bundespräsidenten, dass etwas faul ist am grenzenlosen Geldregime auf dieser Erde, erstaunlich spät.

Immerhin war Köhler als früherer Staatssekretär und Gipfel-Sherpa der Regierung Kohl nicht nur bestens vertraut mit den Gepflogenheiten des weltweiten Kreditgeschäfts, sondern als ehemaliger Direktor des Internationalen Währungsfonds auch ein einflussreicher Akteur auf dem globalen Finanzparkett. Dennoch ist die Kritik des Präsidenten an den Auswüchsen des Turbokapitalismus ebenso berechtigt wie zu begrüßen. Wenn ein Experte wie Köhler die Gier aus den Fugen geratener Investmentbanker geißelt und nach politischer Kontrolle ruft, hat das großes Gewicht. Und wenn ein überzeugter Marktanhänger wie unser Staatsoberhaupt die Verantwortung von Unternehmen und Managern für soziale Gerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaften anmahnt, klingt das glaubwürdiger als jede Kampfansage linker Globalisierungsgegner. Allerdings muss Köhler erst noch beweisen, wie ernst er seine Kapitalismus-Schelte meint. Wenn er nur um rot-grüne Sympathien im Vorfeld einer möglichen zweiten Amtszeit gebuhlt haben sollte, dürfen wir seinen aktuellen Einspruch so schnell vergessen wie manche seiner anderen Reden.

Quelle: Südwest Presse

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