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Mindener Tageblatt: Kommentar zu Anschlag in China

Archivmeldung vom 05.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Man muss nicht unbedingt Anhänger von Verschwörungstheorien sein, um den Terroranschlag an der chinesischen Grenze zumindest seltsam zu finden. Schließlich kommt der blutige Zwischenfall der Pekinger Partei-Dikatur wie gerufen, um ein paar Tage vor Beginn der Olympischen Spiele darauf hinzuweisen, dass es doch ein paar ernstere Probleme gibt als die paar gesperrten Internetseiten.

Oder Menschenrechte. Und ist es nicht erstaunlich, dass "ostturkestanische Separatisten" wie auf Bestellung die Gefahr des sino-muslimischen Terrorismus unterstreichen? Der hatte von Anbeginn mit zur Rechtfertigung des geradezu gigantomanischen Sicherheitsapparates herhalten müssen, der rund um die Spiele installiert wurde - bis hin zu Flugabwehrraketenstellungen rund um die Stadien. Die chinesischen Darstellungen des Anschlags sind jedenfalls wenig geeignet, Klarheit in die vermeintliche Attacke zu bringen, der 16 Grenzpolizisten zum Opfer gefallen und bei der weitere 16 Sicherheitsbeamte verletzt worden sein sollen - und immerhin zwei mit Messern bewaffnete Täter gefasst. Schon die zwei Bus-Explosionen der vergangenen Woche an ganz anderer Stelle waren im ähnlich Ungefähren geblieben: Nicht nah an Peking und folgenschwer genug, um wirklich bedrohlich auf die nach China blickende Welt zu wirken, andererseits ausreichend erschreckend, um schärfste Sicherheitsvorkehrungen auch gegenüber der eigenen Bevölkerung eben nicht nur abstrakt rechtfertigen zu können. Nun, sicher fühlen dürfen Athleten wie Gäste sich allemal, da hätte es der gestern eilig zu Protokoll gegebenen Ergebenheitsadresse des IOC nicht bedurft. Ob auch wohl, ist eine andere Frage - und die hat nicht nur mit dem Umgang der Staatsführung mit ethnischen Minderheiten oder Dissidenten zu tun. Sondern auch mit der Atmosphäre, die Diktaturen nun einmal verbreiten.

Quelle: Mindener Tageblatt (von Christoph Pepper)

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