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Neue Westfälische (Bielefeld): Glaubwürdigkeits-GAU

Archivmeldung vom 25.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der GAU in Fukushima hat sich zur Kernschmelze für Japans internationales Ansehen entwickelt. Mehr als zwei Monate haben der Betreiber Tepco und die Regierung gebraucht, um einzugestehen, was internationale Experten schon lange behauptet hatten: In Fukushima ist es zur dreifachen Kernschmelze gekommen. In Japan wurde die Situation wider besseres Wissen hingegen schöngeredet.

Die Strategie war zu Anfang noch verständlich. Indem die Regierung ihrer Bevölkerung nicht das schlimmste, sondern das bestmögliche Szenario der Katastrophe präsentierte, wollte sie eine Panik im Großraum Tokio vermeiden. Dort leben und arbeiten nur knapp über 200 Kilometer entfernt von den Meilern 36 Millionen Menschen. Lieber hat die Regierung auf Kosten ihrer Glaubwürdigkeit ihre Aussagen immer wieder korrigiert. Erst stufte sie den Unfall auf der siebenstufigen internationalen Skala der Atomunfälle auf Stufe 4, dann auf Stufe 5 ein. Plötzlich sprang sie Anfang Anfang April auf Stufe 7, das Niveau von Tschernobyl. Dann dehnte sie die Evakuierungszone immer weiter aus. Und zuletzt präsentierte Tepco einen Fahrplan für die Krisenbewältigung, der nach den Eingeständnissen der letzten zwei Wochen bereits teilweise Makulatur ist. Im Land ist die Rechnung voll aufgegangen. Durch die langsame Gewöhnung an die Krise haben die Japaner die Nachricht von der weltweit einmaligen multiplen Kernschmelze fast so gelassen wie den Wetterbericht aufgenommen. Gefährlich wird es für Japans Unternehmen. Denn sie müssen ihre Kunden im Ausland davon überzeugen, dass Produkte aus Japan wirklich nicht radioaktiv strahlen. Aber international ist der fatale Eindruck entstanden, dass man den Aussagen von Japans Regierung nicht trauen kann. 

Quelle: Neue Westfälische

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