Rheinische Post: Schafft die TV-Runden der Parteipopulisten ab!
Archivmeldung vom 28.03.2017
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Freigeschaltet durch André OttWer noch ein Beispiel sucht, wie die ohnehin populäre Politikverdrossenheit im Land verstärkt werden könnte, sollte sich in der ARD-Mediathek die "Berliner Runde" der Generalsekretäre zur Saarland-Wahl anschauen. Dreist, wie die angeblichen Chef-Strategen ihrer Parteien das Wahlergebnis für ihre Zwecke umdeuten, ja missbrauchen. Frau Barley (SPD) schwafelt von einem Umfrageplus, das Schulz im Saarland herbeigeführt habe (Ergebnis: minus ein Prozent zur vorherigen Wahl).
Die Grünen fabulieren, dass das Saarland ja immer ein schweres Pflaster sei, die Linke hat trotz Verlusten nichts falsch gemacht, und der CDU-General lobt die Geschlossenheit bei den Konservativen. Geschlossenheit? Union? Halten die Parteistrategen das Volk für dumm?
Lobenswert, dass wenigstens Martin Schulz und FDP-Chef Christian Lindner die Niederlagen nüchtern einräumten. Wie wär's mal mit einer Wahlanalyse in der Form: kein Kommentar. Nachdenken. In Ruhe analysieren. Nur zwei Erkenntnisse lassen sich durch die Nachwahlbefragungen doch belegen. Eine beliebte Amtsinhaberin ist immer ein Zugpferd. Und Rot-Rot ist für Viele eben kein Wunschbündnis. Daraus könnte zumindest die SPD Schlüsse ziehen.
Quelle: Rheinische Post (ots) von Michael Bröcker