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WAZ: Etwas Luft für Hiesinger - Kommentar zu Thyssen-Krupp

Archivmeldung vom 23.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Das brasilianische Stahlwerk galt als Inbegriff der Probleme von Thyssen-Krupp. Der Bau in der Bucht von Sepetiba im Bundesstaat Rio de Janeiro verschlang Milliarden. Beinahe hätte das Projekt den traditionsreichen Ruhrkonzern in den Abgrund gezogen. Nun kann Konzernchef Heinrich Hiesinger endlich einen Schlussstrich ziehen. Doch die Nachwirkungen der fatalen Fehlinvestition machen dem Unternehmen mit seinen weltweit mehr als 150.000 Beschäftigten nach wie vor zu schaffen. Es dauerte Jahre, bis Thyssen-Krupp die Lage unter Kontrolle hatte. Und es wird weitere Jahre dauern, bis Thyssen-Krupp die Spuren in der Bilanz beseitigt hat.

Hiesinger ist für das Brasilien-Desaster nicht verantwortlich. Die großen Fehler wurden gemacht, bevor er ins Amt kam. Der ehemalige Siemens-Manager konnte sich Respekt als Retter von Thyssen-Krupp erarbeiten, doch sechs Jahre nach Beginn seiner Cheftätigkeit in Essen nahm der Druck auf Hiesinger zuletzt merklich zu. Nach der Rettung müsse die Rendite her, war als Forderung von Aktionären zu vernehmen. Hiesinger positioniert sich indes als Moderator der Interessen von Eigentümern und Arbeitnehmern. Auf Zeitpläne lässt er sich nicht festlegen, wenn es um wichtige Entscheidungen geht.

Der Verkauf in Brasilien verschafft ihm Luft. Während die Gespräche mit dem indischen Konzern Tata zu einer möglichen Stahlfusion in Europa bislang erfolglos blieben, kann Hiesinger an anderer Stelle ein gutes Ergebnis präsentieren. Vor allem liefert er einen Beleg dafür, dass seine Strategie Gründlichkeit vor Schnelligkeit aufgehen kann.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots) von Ulf Meinke

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