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Rhein-Neckar-Zeitung, zu: Linke/SPD

Archivmeldung vom 06.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Situation ist nicht neu, dass die Schwäche der Anderen einer Regierung das Überleben sichert. Die kürzliche Präsidentenwahl im dritten Anlauf war so eine Situation. Die rot-rot-grüne Option hat versagt. Das nachgeschobene Angebot der Linken für einen "Oppositionsgipfel" war ein Feigenblatt fürs eigene schlechte Gewissen.

SPD-Chef Gabriel, den sonst keine machtpolitischen Skrupel plagen, musste diese Offerte ausschlagen. Es kommt vorerst nicht zusammen, was nicht zusammengehört. Jedenfalls nicht, so lange die SED-Nachfolgerin so ist, wie sie ist - und es immer wieder beweist, wie im Fall Gauck. Aber der Schock vom letzten Mittwoch entfaltet seine Wirkung auch im schwarz-gelben Lager. Die Kanzlerin hat begriffen, dass sie in der Bredouille steckt und will mit schnelle Lösungen dagegenhalten. Nur wird sie dabei die Erfahrung machen: Ein Ruf ist schneller ruiniert als wiederhergestellt. Und die pathologische Neigung ihrer Partner, die Opposition in der Koalition zu geben, findet bestimmt neue Gelegenheiten.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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