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Westfalenpost: Lange und blutig Israels Bodenoffensive im Gazastreifen

Archivmeldung vom 05.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Eine Bodenoffensive dient dazu, mit militärischen Mitteln ein Ziel zu erreichen. Nach offizieller Verlautbarung soll der Vorstoß der israelischen Truppen im Gazastreifen dazu dienen, den Raketenbeschuss israelischen Territoriums zu beenden, nicht aber das Gebiet wieder zu erobern.

Wenn nun, wie es derzeit geschieht, Israel die radikale Palästinenserorganisation Hamas so weit schwächen will, dass diese den jüdischen Staat nicht mehr beschießen kann, dann zeichnet sich eine lange, blutige Auseinandersetzung ab. Denn in einem unsymmetrischen Krieg trifft hier massive Militärmacht auf Guerilla-Maßnahmen wie Sprengstofftunnel, Autobomben, Scharfschützen und Selbstmordattentäter. Wie nimmt Israels Bevölkerung aber den Tod ihrer Soldaten hin, wie lange bleibt es bei der -verbalen - Solidarität der arabischen Staaten angesichts immer mehr palästinensischer Opfer? Diese vorgebliche Solidarität verbietet es, offen auszusprechen, dass man das Palästinenserproblem endlich gelöst sehen möchte - und das heißt, dass vor einer möglichen Fortsetzung des Friedensprozesses die Hamas ihre Fähigkeit zu permanenten Nadelstichattacken verliert. Israel nutzt die aktuelle Schwächeperiode der USA, wo mit George W. Bush die sprichwörtlich lahme Ente auf das Ende seiner Amtszeit wartet. Dennoch wird die Regierung Olmert nicht von Vernichtung der Hamas sprechen, ebensowenig wie die arabischen Staaten von der Solidarität mit den Palästinensern lassen würden.

Quelle: Westfalenpost (von Eberhard Einhoff)

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