WAZ: Risikokapital Natur
Archivmeldung vom 19.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit die englische "Times" vor einigen Jahren das Gärtnern zum "neuen Sex" erklärt hat, ging's in der Branche unablässig bergauf. Und wie das so ist mit den Gartenbesitzern: Jeder neue Wintertag lässt die Sehnsucht nach frischem Grün und Frühlingsfarben wachsen.
So gedeiht eine Nachfrage auf beinahe ganz natürliche Weise. Und die Gärtnereien haben sie Jahr für Jahr früher bedient, als befinde man sich im Gefolge der spätsommerlichen Nikoläuse. Winterharte Alpenveilchen gab es im Gartenmarkt nicht erst Ende, sondern schon Mitte Januar. Und die ersten Primeln kurz darauf. Wenn das so weiter gegangen wäre, hätten wir in ein paar Jahren die ersten Adventsgestecke mit Schlüsselblumen zu sehen bekommen. Mag sein, dass hinter der allmählichen Blüh-Beschleunigung auch ein wenig Spekulation auf die Erwärmung des Erdklimas steckte. Jedenfalls werden nun ausgerechnet die Gartenbaubetriebe eiskalt daran erinnert, dass sie ihr Geschäft, allen Gewächshäusern und Vorkulturen zum Trotz, nun einmal mit der Natur machen. Und die ist und bleibt ein echtes Risikokapital.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung