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Neue Westfälische (Bielefeld): Tarifstreit im Blutspendewesen

Archivmeldung vom 11.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Als hätte es noch eines weiteren Beweises bedurft: Im Bereich der sogenannten refinanzierten Leistungen, die von Untergliederungen und Unternehmen des DRK angeboten werden, geht es um wirtschaftliches und nicht um ethisches Handeln. DRK-Krankentransporte und DRK-Blutspendedienste sind höchstens steuerrechtlich gemeinnützige Einrichtungen, die ihre Leistungen für ein Vergelts-Gott anbieten. Sie müssen am Markt bestehen.

Das Geschäft ums Blut ist knallhart. Dabei beruft sich das DRK gerne auf höhere ethische Werte und bestand deshalb in der Vergangenheit darauf, eine Blutspende nicht zu entgelten. Andere Einrichtungen sind da weniger pingelig und erstatten ihren Spendern wenigstens eine Aufwandsentschädigung ohne in ethische Wallung zu geraten, kommerzielle Blutsammler bezahlen die Spender des roten Safts ohne Gewissensbisse. Wenn das DRK seine Spender jetzt statt zu heißen Würstchen zu einem herbstlichen Verwöhnprogramm einlädt, so spricht das für sich. Ebenso für sich spricht der Versuch des Unternehmens in Münster, die Macht der Gewerkschaft Verdi zu brechen und vorzugsweise mit einzelnen Mitarbeitern über ihr Entgelt zu verhandeln, um endlich dem Leistungsprinzip auch im Blutspendewesen zum Durchbruch zu verhelfen. Beide Beispiele zeigen: So verhält sich ein Unternehmen, das seine Partner an sich binden und Kosten im Personalbereich auf Dauer gesehen senken will. Alles ganz normal, Tarifauseinandersetzungen gehören zum Wirtschaftsleben. Seines gemeinnützigen Mäntelchens entblößt, findet sich der Blutspendedienst plötzlich im rauen Wind des wirtschaftlichen Wettbewerbs wieder. Wenn das DRK im eingeübten Reflex jetzt wieder die ethische Karte zückt und Leichen auf den Tisch legt, ist das schlicht abwegig. Andere Spendendienste könnten in OWL einspringen.

Quelle: Neue Westfälische

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