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FT: zu Familienbericht

Archivmeldung vom 29.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zeit ist Geld. Selten wurde die alte Volksweisheit so deutlich missverstanden wie im achten Familienbericht der Bundesregierung. Denn wenn sich Eltern mehr Zeit für die Familie wünschen, dann doch auch deshalb, weil die Arbeit - das Geldverdienen - ihnen mittlerweile so wenig Zeit für das wirklich Wichtige im Leben, die existenziellen Beziehungen, lässt. Deshalb kann man nicht, wie die Politik das jetzt so wohlfeil tut, den Zeitwunsch vom Geld trennen. Das ist billige Ablenkung von alten Beutezügen.

Die große Koalition hat mit Streichungen bei der Kindergelddauer, dem Wegfall der Eigenheimförderung und dem Ersatz des Erziehungsgeldes durch das Elterngeld den finanziellen Spielraum von Familien so verengt, dass Eltern heute beide erwerbstätig sein müssen, um über die Runden zu kommen. Früher gab es noch die Wahlfreiheit, heute ist das Leben für Familien alternativlos. Genau das hat die Politik unter Merkel und von der Leyen auch beabsichtigt. Familien sind den Mühlen der Wirtschaft ausgeliefert. Jetzt haben sie weniger Geld und deshalb auch weniger Zeit. Schwarz-Gelb hat die Lage nicht verbessert. Die Politik und ihre (selbst ausgesuchten) Berater haben immer noch nicht begriffen, was das Kind braucht und was schon Pestalozzi als Summe seiner pädagogischen Forschungen nannte: Die drei Z, nämlich Zuwendung, Zärtlichkeit, Zeit. Zeit ist dabei das Wichtigste, denn je weniger Zeit umso weniger Zuwendung. Das Politikergerede von der "Qualitätszeit", die man dem Kind abends widmen soll, ist wirklichkeitsfernes Gequatsche. Abends sind Mama und Papa müde und die Fragen, die sich tagsüber stellten, längst vergessen. Dabei geht es nicht nur ums "Knuddeln". Emotionen sind, das hat die Forschung nachgewiesen, die "Architekten des Gehirns". Aus ihnen entwickelt sich das Denken, mithin die Innovationsfähigkeit, also das, was die deutsche Wirtschaft am meisten braucht. Bindung geht der Bildung voraus - dieser Satz ist in der Wissenschaft allgemein anerkannt, die Politik ignoriert ihn hartnäckig. Und lobt sich noch. Das ist schon ärgerlich.

Quelle: Flensburger Tageblatt (ots)

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