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Neue OZ: Kommentar zur Wahl in Hessen

Archivmeldung vom 16.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ein wenig Bildungspolitik, viel Wirtschaft - das sind die Hauptthemen im hessischen Wahlkampf. Der Rest ist Vergangenheitsbewältigung. Dafür steht ein Roland Koch.

Der tritt diesmal weichgespült und nicht im Entferntesten als jener Polarisierer auf, als der er vor der letzten Wahl mit Ausländer- und Jugendkriminalität punkten wollte - mit dem verdienten Misserfolg. Dafür steht ebenfalls sein SPD-Kontrahent Thorsten Schäfer-Gümbel. Er trug einst kritiklos die stümperhaften Koalitionsversuche seiner Landesvorsitzenden Andrea Ypsilanti mit, ist auch für das Scheitern mitverantwortlich und muss sich jetzt irgendwie davon distanzieren.

Folgt man den Umfragen, ist das Urteil der Wähler klar, ein Erfolg von CDU und Liberalen und damit eine Koalition sicher. Den Sozialdemokraten bliebe nur die undankbare Aufgabe, die Scherben zu kitten und die Ära Ypsilanti auch personell endgültig abzuhaken. Und darauf zu hoffen, dass das schwierige Erbe der Noch-Landesvorsitzenden der Bundespartei das Wahljahr nicht völlig verdirbt.

Kein leichter Start also für Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier. Die erwartbare SPD-Schlappe in Hessen kann dennoch nicht ihm zugerechnet werden. Zu klar ist, dass die traumtanzenden hessischen Genossen die Misere verursacht haben - und ein ungeschickter früherer SPD-Chef namens Kurt Beck.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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