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Neue Westfälische (Bielefeld): Jedes fünfte Kind in NRW lebt in Armut

Archivmeldung vom 28.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Die Wirtschaft brummt und die Beschäftigung nimmt zu - dementsprechend üppig steigen die Einnahmen des Staates. Konträr zu diesen Erfolgen entwickelt sich die Kinderarmut in Deutschland zu einem immer größeren Problem. Vor allem in NRW nimmt die Kinderarmut zu. Hier lebt jedes fünfte Kind in Armut. Das gilt vor allem für Kinder alleinerziehender Eltern, für Kinder mit mindestens zwei Geschwistern und für Kinder mit gering qualifizierten Eltern.

Zudem hängt Kinderarmut stark von der Berufstätigkeit der Mütter ab. Die Armutsstudie der Bertelsmann Stiftung belegt, dass mehr als 60 Prozent der Kinder in Familien, in denen Mütter über einen längeren Zeitraum nicht erwerbstätig sind, in Armut leben. Mit Leistungen über das Bildungs- und Teilhabepaket steuert der Staat gegen diese Entwicklung, um die Chancengleichheit bedürftiger Kinder zumindest zu verbessern. Mit finanzieller Unterstützung für Schulbedarf, Klassenfahrten, Fahrtkosten, Verpflegung und Lernförderung sowie für Mitgliedsbeiträge in Vereinen, Ferienfreizeiten und Unterricht in künstlerischen Fächern schließt der Staat akute Lücken in der gesellschaftlichen Teilhabe von Kindern, packt damit aber nicht die Ursachen der Kinderarmut.

Um die zu bekämpfen, muss Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung erleichtert werden. Wenn das klassische Ein-Verdiener-Modell in Familien in vielen Fällen nicht mehr ausreicht, um Kindern ein finanziell abgesichertes Aufwachsen zu ermöglichen, dann müssen insbesondere Mütter gezielt darin unterstützt werden, eine Vollzeitstelle mit der Betreuung der Kinder zu vereinbaren. Mit Blick auf die staatlichen Rekordeinnahmen muss dringend der Ausbau der Kinderbetreuung forciert werden. Dabei geht es nicht um eine 24-stündige Fremdbetreuung des Kindes, sondern um flexible Angebote, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Auf flexible Angebote sind Eltern auch als Arbeitnehmer angewiesen. Noch immer müssen vor allem Frauen auf vielversprechende Jobs verzichten, weil sie den Großteil der Kinderbetreuung übernehmen. Es wird Zeit, dass damit Schluss ist, zum Wohl der Kinder in desem Land.

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots) von Carolin Nieder-Entgelmeier

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