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Börsen-Zeitung: Unendliche Geschichte?

Archivmeldung vom 16.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Können wir uns eigentlich am Investment in die Nord/LB noch beteiligen? Banken stehen momentan zwar nicht ganz oben auf unserer Empfehlungsliste. Aber bei einem Institut mit demnächst 14% harter Kernkapitalquote und einem Geschäftsmodell, das perspektivisch für eine Cost-Income-Ratio von 50% und eine Eigenkapitalrendite von 8% gut sein soll, könnte man noch mal neu nachdenken. No risk, no fun. Oder sollten diese Vorgaben doch allzu sportlich sein?

Der leidgeprüften, in einem geradezu monströsen Redimensionierungsprozess befindlichen Landesbank sei es von Herzen gegönnt, wenn sie die sehr ambitioniert erscheinenden Ziele, an die die 3,6 Mrd. Euro schwere öffentlich-rechtliche Auffanglösung geknüpft ist, bis 2024 wirklich erreichen sollte. Zumal im gegebenen und sicher noch lange vorherrschenden Zinsumfeld. Wie realistisch die Tragfähigkeit des Geschäftsmodells unter diesen Bedingungen ist, wird sich nun die EU-Kommission kritisch anschauen. Dies ist der nächste und vermutlich größte Stolperstein auf dem langen Weg zur Rettung der Nord/LB.

Ein anderer wurde in der Nacht zum Donnerstag weggeräumt: der Konflikt über die Ausschüttung. Mit der gefundenen Lösung können das Land Niedersachsen, das gemessen an den ursprünglichen Vereinbarungen schon durch eine auf Brüsseler Druck, aber wohl im Konsens erhöhte Garantieprovision profitiert, und die Sparkassen mit ihrem Sicherungssystem gleichermaßen leben. Zum einen gibt es kein Veto gegen den alten und mutmaßlich auch künftigen Mehrheitseigner, zum anderen sollte die festgelegte Ausschüttungsbremse für eine Stabilisierung der Bank im Sinne der Sparkassen sorgen. Wobei "Ausschüttung" immer voraussetzt, dass es etwas auszuschütten gibt.

Als Außenstehender hatte man glauben wollen, die Aktion sei bei aller Komplexität schon weiter. Dieser Eindruck wurde von Beteiligten ja auch erweckt. Doch dauernd poppen potenzielle Dealbreaker auf. Mal ist es ein angeblicher zusätzlicher Kapitalbedarf, mal wird das Thema Braunschweigische Landessparkasse neu aufgerollt, diesmal die Ausschüttung. Was kommt als Nächstes? Derweil muss das inzwischen stellenweise veränderte Gesamtpaket erneut durch alle Gremien, die sämtlich schon mal über den Grundlagenvertrag abgestimmt hatten. Nun geht es um den Stützungsvertrag. Eine unendliche Geschichte?

Die Prognose sei dennoch gewagt: Am Ende werden alle zustimmen, auch die EU-Kommission, auf die es entscheidend ankommt. Wir lassen die Finger aber trotzdem von Bankaktien

Quelle: Börsen-Zeitung (ots) von Bernd Wittkowski

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