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Rheinische Post: Kommentar: Europa braucht Sex-Appeal

Archivmeldung vom 25.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Europa, was ist mit dir los? Das hat Papst Franziskus im Mai 2016 die Europäer gefragt. Heute, zum 60. Geburtstag der Römischen Verträge, muss man konstatieren: nicht viel. Die Zustimmung zur EU bröckelt. In den Gründerstaaten Frankreich, Deutschland und Italien spricht sich nur eine knappe Mehrheit für die Union aus. Quer über den Kontinent reüssieren die Anti-Demokraten, die Wächter des nationalen Gartenzauns, die Abschotter und Ausgrenzer.

Das "Friedensprojekt", das stets als Anspruchsgrundlage für die Integration hochgehalten wird, wirkt gestrig. Für die junge Generation, auf die es ankommt, ist es selbstverständlich. Der "feste Wille, die Grundlagen für einen immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker zu schaffen", wie es in der Präambel zu den EWG-Verträgen von 1957 heißt, ist vielerorts dem Willen zur Segregation gewichen. Politiker, die mit dem Presslufthammer das Wertefundament der Gründungsväter aufbrechen, erzielen hohe Zustimmungswerte.

Menschen kämpfen verbissen gegen Impfungen oder für Homöopathie. Aber wer geht für Europa auf die Straße? Die EU braucht ein Narrativ, für das es sich zu kämpfen lohnt. Europa braucht Sex-Appeal. Eine Vision aus Leidenschaft. Warum ist das Ganze mehr als die Summe der Einzelteile? Dazu gehört sicher ein neuer EU-Vertrag.

Auf jeden Fall eine Reform der Institutionen. Eine kleine, aber starke Kommission. Mehrheitsprinzip statt zäher Konsens der 27er-EU. Ein einflussreiches Parlament. Eine europäische Souveränität bei den großen Themen Finanzpakt, Verteidigungsunion, Binnenmarkt. Weniger Europa, wo vor Ort bessere Entscheidungen getroffen werden. Subsidiaritätsprinzip eben. Dann werden die Pro-Europäer auch wieder lauter. Sie sind ja da. Sie wollen nur geweckt werden.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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