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Lausitzer Rundschau: Die weitere Irak-Politik von Präsident Bush

Archivmeldung vom 15.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Es wäre ein allzu leichtes Unterfangen, die jüngsten Stehversuche von George W. Bush in Sachen Irak mit sarkastischen Randbemerkungen zu versehen. Manches von dem, was der amerikanische Präsident jetzt in seiner Fernsehrede an die Nation zum Besten gab, hat tatsächlich fast schon absurden Charakter. Denn angesichts der Lage in dem geplagten Land davon zu reden, dass die USA wieder die Initiative zurückgewonnen hätten, ist bei objektiver Betrachtung schamlos und ignorant.

Aber der Tunnelblick des Mannes im Weißen Haus hat durchaus seine eigene Logik. Es mögen Millionen aus dem Land geflohen und Hunderttausende ihr Leben verloren haben - die Auseinandersetzung mit den islamistischen Mordbanden konzentriert sich derzeit tatsächlich auf das Zweistromland. Bis zum Ende seiner Amtszeit wird Bush dort diesen wechselseitigen Abnutzungskrieg führen können, wenn die bislang zerstrittenen Kriegsgegner im Kongress nicht doch noch einen gemeinsamen Weg finden.

Dass dabei ein ganzes Land und mit ihm seine Menschen vor die Hunde gehen, ist inzwischen von nachgeordneter Bedeutung. Es gilt als Erfolg, wenn Iraker sich gegenseitig und vor allem die ins Land geeilten Terrorkommandos abschlachten. So hat die US-Armee jetzt auch konsequenterweise mit der Aufrüstung der Privatarmeen von sunnitischen Stammesfürsten begonnen, die ihrerseits für relative Ruhe sorgen sollen. Die schiitische Bevölkerungs- und Regierungsmehrheit, die inzwischen auch weite Teile des Sicherheitsapparates stellt, beobachtet dieses Manöver mit Argwohn und wartet die vorhersehbare Machtprobe ab. Und die Kurden verfestigen die Strukturen ihres Teilstaates im Norden. Der Irak-Feldzug des George W. Bush hat bislang vor allem einen bemerkenswerten Effekt in seinem Konzept des Krieges gegen den Terror. Er lenkt den Strom selbstmordverliebter Fanatiker ab von dem ursprünglich durch Osama bin Laden ausgewählten Schlachtfeld Afghanistan.

Aber damit wird der Blick auch frei auf das, was dort am Hindukusch droht. Das Schicksal der Menschen, für das auch Bundeswehrsoldaten ihr Leben in die Waagschale werfen sollen, ist zweitrangig. Was zählt, ist die Logik eines verbissenen Kampfes der angeblich Guten gegen die offensichtlich Bösen. Wehe dem, der da dazwischen steht.

Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau


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