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Westdeutsche Zeitung: 19 Tote fordern Antworten

Archivmeldung vom 26.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bilder werden nie verblassen. Duisburg ist seit Samstag auf ewig mit einer der größten Katastrophen der deutschen Nachkriegsgeschichte verbunden. 19 junge Menschen haben die Loveparade nicht überlebt. Sie wurden zerquetscht, zu Tode getrampelt, überrannt von anderen Menschen, die um Leib und Leben fürchteten.

Die Frage nach dem Warum drängt sich auf. Die Frage danach, wer an dem Unfassbaren Schuld trägt, und wer diese Schuld sühnt, zermartert den Angehörigen der Opfer das Hirn. Jetzt ist die Zeit, nach Antworten zu suchen. Es ist jedoch nicht die Zeit für Vorverurteilungen und Mutmaßungen. In Deutschland ist es guter Brauch, dass Staatsanwälte ermitteln, wie es zu Unglücken und Verbrechen hat kommen können. Diesen Weg müssen die Trauernden bei allem Schmerz auch den Behörden in Duisburg zugestehen.

Doch schon die ersten Stunden nach den tragischen Ereignissen werfen ein diffuses Licht auf die Umstände, die auf dem Gelände des alten Duisburger Güterbahnhofes geherrscht haben. War die Fläche groß genug für die erwarteten mehr als eine Million Gäste? Waren es am Ende wirklich so viele oder doch viel weniger, wie Duisburgs Oberbürgermeister Sauerland entgegen sonst üblicher Übertreibung nun mutmaßt? Hat das Sicherheitskonzept ausgereicht? Oder hätte es der kritischen Prüfung von Dritten nicht Stand gehalten? Und wenn doch, führte dann schlicht menschliches Versagen zu dieser Katastrophe, weil vielleicht ein Polizist an einer wichtigen Sperre die falsche Entscheidung traf und nicht öffnen ließ?

Die Staatsanwälte werden die Antworten suchen. Und die Öffentlichkeit wird zu Recht verlangen, dass jemand die Verantwortung für die Toten und Verletzten übernimmt.

Polizei, Feuerwehr und Veranstalter müssen sich hingegen fragen lassen, ob die Standards ausreichen, nach denen in Deutschland derlei Großveranstaltungen geplant werden.

Eine Folge hat das Drama von Duisburg bereits: Die Loveparade wird es nicht mehr geben. Das ist die notwendige Konsequenz aus den Ereignissen auf dem alten Güterbahnhof. Denn die Loveparade, das fröhlich friedliche Musikfest, hat am Samstag ihre Unschuld verloren.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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