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WAZ: Das Wochenende vor Weihnachten: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Archivmeldung vom 22.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es gibt Jahreszeiten, in denen die Erwartungen so hoch sind, dass die Luft schon danach riecht. Dieses Wochenende ist so eines, dieses Wochenende vor Weihnachten, dem Fest der Liebe. Jetzt bricht wieder die Zeit für die Gefühle an, die wir uns im normalen Leben schon lange nicht mehr eingestehen wollen. Es ist die Zeit der Erinnerungen, der Träume und der ungestillten großen Sehnsucht nach Harmonie und Frieden.

Nichts drückt diese Sehnsucht nach Harmonie und Geborgenheit besser aus als dies: An Weihnachten kommen so viele Familien zusammen wie an keinem anderen Fest im Jahr.

Doch dieser große Wunsch nach Harmonie wird auch an diesem Fest nur all zu selten in Erfüllung gehen. Denn an Weihnachten machen wir - alle Jahre wieder aufs Neue - eine ungewohnte Erfahrung: Wir spüren Nähe, menschliche Nähe. Es treffen wohl oder übel Menschen zusammen, die schon lange nicht mehr gewohnt sind, miteinander zu reden. Und viele müssen erst lernen damit umzugehen, dass die "Unbekannten" am festlich gedeckten Tisch die eigene Familie sind. Da wundert es nicht, dass es gerade an Weihnachten so häufig zu Streit und Konflikten kommt.

Und etliche Familien werden singen oder hören: "Stille Nacht, heilige Nacht,...". Aber was, wenn die Stille plötzlich da ist? Wenn sich, wie in diesem Jahr, die Sonn- und Feiertage nur so aneinander reihen? Wer hält Stille eigentlich noch aus? Wer vertreibt sie nicht viel lieber mit Aktivitäten, mit Aufgaben, Hektik und Stress?

Weihnachten, das ist nicht nur die Zeit der Gefühle, Weihnachten ist auch die Zeit, in der viele Menschen die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit schmerzlicher spüren als sonst im ganzen Jahr. Man besingt das "traute, hoch heilige Paar", sieht allerorten die kleine Familie um die berühmte Krippe dargestellt, doch im eigenen Leben gibt es bei vielen gar keine Familie mehr. Und immer mehr Kinder feiern Weihnachten zweimal - einmal beim Vater und einmal bei der Mutter. Andere Kinder verbringen die Tage vor dem Fernseher, weil es den Eltern schnuppe ist.

Dabei erwarten wir an Heiligabend, dass der Geist der Weihnacht uns beseelt. Doch stattdessen krachen Anspruch und Wirklichkeit wohl an keinem anderen Fest so hart aufeinander wie an diesem. Wer aber die Feiertage wirklich in Harmonie verbringen will, der muss früh mit der Vorbereitung anfangen: Er muss im Alltag leben, was er sich zum Fest der Liebe wünscht.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung


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