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Neue Westfälische: Lebensmittel-Ampel Deutschland hätte es nötig

Archivmeldung vom 04.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Kennzeichnung von Lebensmitteln mit Signalfarben ist kein Allheilmittel gegen Ernährungssünden. Sie ersetzt schon gar nicht die Aufklärung über gesundes Essen, die am besten schon im Kindesalter beginnen sollte.

Aber die Ampel-Auszeichnung bietet die Chance, den Nährstoff-Wert eines Nahrungsmittels mit einem Blick zu erfassen. Wer in seinem Einkaufskorb nur Produkte stapelt, die bei den Kategorien Zucker oder Fett eine tiefrote Färbung aufweisen, sollte vielleicht mal wieder die Obstabteilung aufsuchen. Die Ampel könnte also ein kleines Puzzlestück unter vielen anderen werden, das die Menschen zu einer gesünderen Lebensweise verleitet. Deutschland hätte es besonders nötig. Denn hierzulande sind 50 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen übergewichtig. Es ist ein großer Erfolg, dass endlich ein Lebensmittelhersteller freiwillig die Ampel einführt. Damit kracht die Argumentation der Lebensmittelkonzerne zusammen, dass es sich dabei um reines Teufelszeug handelt.Dass sich aber die Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) und mit ihr der größte Teil von CDU und CSU beharrlich weigern, das Votum von Experten und den Wunsch der Menschen zu achten, ist ein Trauerspiel. Ein bisschen mehr Rückgrat dürfen die Bürger von ihren Volksvertretern schon erwarten.

Quelle: Neue Westfälische

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