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Neue Westfälische (Bielefeld): Gutachten zu Forschung und Innovation Umdenken - möglichst schnell

Archivmeldung vom 16.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Das Zeugnis reicht allenfalls für eine knappe Versetzung. Leistungsstark sieht anders aus. In Deutschland geht der digitale Wandel viel zu langsam voran. Das hat - verpackt in sanfte Worte - die Expertenkommission Forschung und Innovation der Bundesregierung bescheinigt. Immerhin ist es der zehnte Bericht dieser Art und ein hoch industrialisiertes Land muss in dieser Schlüsselwirtschaft der Zukunft mehr an den Start bekommen als derzeit. Nur ein paar Zahlen: Das kleine Israel spendiert an Forschungsmitteln und vor allem Wagnis-Kapital für junge Startup-Unternehmen 3,6 Milliarden Dollar im Jahr, die USA etwa 60 Milliarden Dollar.

In Deutschland sind es gerade mal rund 700 Millionen. Auch beim Steuerrecht hinken wir hinterher. In der Digi-Branche scheitern etwa 90 Prozent aller Projekte. Häufig steigen dann andere Ideen- und Geldgeber ein, um das Vorhaben doch noch weiter zu bringen. Den Verlustvortrag jedoch können die neuen Investoren in Deutschland nicht mitnehmen.

Da ist schon das deutsche Steuerrecht starrer als beispielsweise in den USA, wo das möglich ist. Ein klarer Wettbewerbsnachteil. Längst müsste die Ausbildung von Lehrern an den Unis viel stärker auf Programmieren und Entwickeln ausgerichtet sein. Denn die Lehrer müssen in der Lage sein, gut qualifiziert und angstfrei vor ihren Schülern aufzutreten und denen diese Schlüsseltechnologie beizubringen.

Doch von Einzelinitiativen abgesehen - Fehlanzeige. Wenn Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) fünf Milliarden Euro ausgeben will, um Schulen nicht nur ans Netz zu bringen, sondern auch darüber hinaus auszustatten, rufen hierzulande Gewerkschaften, Lehrerverbände und Landespolitiker sofort: Stopp! Schule ist Ländersache, da soll sich der Bund fein raushalten.

Die neue Zeit benötigt aber neue Antworten. Sie stellt darüber hinaus auch neue Fragen: Was passiert denn, wenn die Automobilindustrie in zehn oder 20 Jahren komplett auf e-Mobilität umgestellt sein wird? Dann schwächelt das Rückgrat des deutschen Wohlstandes und wir müssen uns heute schon Gedanken machen, wie wir es wieder fit machen können.

Oder wie wir Ersatz an Arbeitsplätzen schaffen. Das kann die Digital-Wirtschaft leisten. Dazu aber muss ein drastisches Umdenken einsetzen, das in neues Handeln mündet. Die Region ist mit "ITs OWL" auf gutem Weg. Aber längst noch nicht weit genug.

Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) (ots) von Carsten Heil

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