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Schwäbische Zeitung: Die Lage ist verzwickt

Archivmeldung vom 22.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Weihnachtlicher Besuch in Afghanistan: Verteidigungsminister Thomas de Maizière schaut nach seinen Soldaten. Dies gehört sich so. Gleichzeitig verkündet er die frohe Botschaft, dass das Einsatzgebiet der Bundeswehr sicherer geworden sei. Den Deutschen soll vermittelt werden, dass sich das teure und auch verlustreiche Engagement doch auszahlt. So weit, so gut. Stutzig macht einen aber die Rechnung der UN. Landesweit gesehen zählt sie eine Gewaltzunahme im Vergleich zum Vorjahr. Ein Fünftel mehr Vorfälle habe es gegeben.

Die UN-Zählung widerspricht nicht automatisch der Aussage de Maizières. Es scheint nur so zu sein, dass deutsche und amerikanische Anstrengungen im Bundeswehrsektor die aufständischen Gruppen in ihre Schranken gewiesen haben. Vermutlich ist Altbekanntes geschehen. Taliban und Co. sind dem Druck ausgewichen. Sie haben ihre Anstrengungen woandershin verlagert. Eventuell verhalten sich die Kämpfer aber auch aus taktischen Gründen ruhiger. Sie wissen inzwischen, dass der internationale Militäreinsatz zeitlich begrenzt ist. Die Anwesenheit der Soldaten ließe sich also aussitzen, um nach dem Abzug für die Fortsetzung des seit 1978 andauernden Bürgerkrieges bereit zu sein.

Für Landeskenner kommt diese blutige Zukunft so sicher wie der Gebetsruf des Muezzins. Klar ist jedoch auch, dass kein deutscher Regierungsvertreter eine solch schlechte Prognose abgeben kann. Sie würde einen raschen Abbruch des Einsatzes nahelegen - mit fatalen Folgen für die Bündnisfähigkeit Deutschlands. Unser Land stünde als unsicherer Kantonist da. Weshalb der Einsatz bis zum bitteren Ende gehen wird. De Maizière hat die Aufgabe, seine Soldaten bei der Stange zu halten. Für diese Aufgabe ist Afghanistan aber nicht die einzige Front, denn daheim drohen ihm gleichzeitig die Rekruten abhandenzukommen. Eine Lücke tut sich vor allem bei den untersten Dienstgraden auf. Tückisch, weil gerade für solch intensive Einsätze wie am Hindukusch eben auch Gefreite nötig sind.

Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)

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