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WAZ: Wie guter Ruf verspielt wird

Archivmeldung vom 16.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Erst vor zwei Jahren war es, als Deutschland das Weltfest des Handballsports feierte. Als die Handballer vollendeten, was die Fußballer ein halbes Jahr zuvor nur erträumt hatten: Heiner Brands Nationalmannschaft vergoldete ihr WM-Turnier mit dem Finalsieg gegen Polen in Köln, 16 Millionen Zuschauer feierten vor den Fernsehschirmen mit. Ein sensationelles Echo.

Die Zukunft des Handballs schien gesichert zu sein, denn er stellte sich auch für Sponsoren enorm attraktiv dar. Heiner Brand und seine Jungs - lauter tolle Typen, Könner mit Charakter und sympathischem Auftreten. Zudem zementierte die Bundesliga ihren Ruf als stärkste Liga der Welt. Im Champions-League-Finale 2007 standen zwei deutsche Teams, Kiel besiegte Flensburg. Dass dieses Spiel zwei Jahre später Gegenstand von Untersuchungen in Folge von Manipulationsvorwürfen gegen den Gewinner sein würde, wäre damals für einen schlechten Scherz gehalten worden. Dass sich der Branchenführer THW Kiel einem solchen Verdacht gegenüber sieht, wäre für den Handballsport schon Skandal genug. Nun aber ist auch noch eine dubiose, eine stinkende Geschichte um das Schiedsrichterpaar Bernd Ullrich/Frank Lemme ans Licht gekommen. 50 000 Dollar wurden im Gepäck von Ullrich gefunden. Im Jahr 2006, am Moskauer Flughafen. Nach einem Europapokal-Finale. Ullrich betont, die beiden hätten kein Spiel verschoben, sondern seien "reingelegt worden". Seine Erklärung: "Wir sind doch nicht so doof, dass wir mit 50 000 Dollar Bargeld in den Zoll reinlaufen." Nun ja, wenn sich die beiden als Saubermänner sehen, wüsste man doch gerne, warum der Fall erst jetzt bekannt geworden ist. "Unser Fehler war, dass wir es nicht sofort dem europäischen Verband gemeldet haben", meint Ullrich. Aha. Ein Versehen also aus Sicht der Magdeburger, die bisher als weltweit bestes Schiedsrichtergespann galten. Auf dem Spiel aber steht nun nicht weniger als die Glaubwürdigkeit einer gesamten Sportart. Selbst wenn sich die Unschuld von Lemme und Ullrich erweisen sollte: Der Schaden ist bereits jetzt immens.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Peter Müller)

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