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Westdeutsche Zeitung: WestLB bricht zu neuen Ufern auf

Archivmeldung vom 13.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Monatelang haben die Eigentümergruppen mit ihren unterschiedlichen Vorstellungen um die Zukunft der WestLB gerungen. Nun wird ein dritter Weg eingeschlagen: Die Düsseldorfer Bank soll mit der hessisch-thüringischen Landesbank Helaba zusammengehen. Dieser Vorschlag, den gestern das Land NRW als Trumpf aus dem Ärmel zog, ist neu. Bislang sollte die WestLB unter die Fittiche der Stuttgarter Landesbank.

Der Name Helaba ist noch gut aus den Skandalen Mitte der 70er Jahre bekannt. Das heutige Institut hat damit aber nichts mehr zu tun. Die Helaba sieht sich als europäische Regionalbank, sehr eng verknüpft mit den Sparkassen. Da wollte die WestLB auch hin, als das internationale Geschäft nur Ärger einbrachte. WestLB und Helaba könnten als Keimzelle für die seit langem geforderte Konsolidierung unter den Landesbanken dienen. Mit ins Boot soll die angeschlagene Düsseldorfer Mittelstandsbank IKB genommen werden. Damit werden Kunden mit Jahresumsätzen von über 50 Millionen Euro ins Visier genommen. Eine der wichtigsten Fragen, die nach der Finanzierung, blieb gestern allerdings offen. Das Land hat nicht die geschätzten 0,5 bis 2 Milliarden Euro an Finanzmitteln, um die WestLB wieder auf die Beine zu stellen. Bei der geplanten Restrukturierung könnte das sogar noch teurer werden. Stellenabbau kostet Geld. Ein kleines Hintertürchen haben sich die Eigner allerdings offen gelassen. Auch die Beteiligung von Finanzinvestoren ist möglich. Nach der HSH Nordbank wäre das ein neuer "Sündenfall" im öffentlich-rechtlichen Lager. Die Grenzen zwischen den drei Säulen des deutschen Bankensystems würden weiter verwischen. Gehandelt wird bereits der US-Investor J.C. Flowers, der im Norden eingestiegen ist. Er ist auch gut bekannt mit WestLB-Interimschef Stuhlmann. Die Hoffnung, mit der Anlehnung an die Helaba den Finanzplatz NRW zu erhalten, könnte sich leicht als trügerisch erweisen. Frankfurt ist mit weitem Abstand Finanzplatz Nummer eins in Deutschland, da braucht man keine weitere Filiale. Die Düsseldorfer Börse sollte beim Aktienhandel bereits von den Frankfurtern kalt gestellt werden. Das lässt aufhorchen. Aber zunächst wird nur verhandelt, vielleicht platzt ja auch dieser Deal noch.

Quelle: Westdeutsche Zeitung

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