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Rheinische Post: Gaddafis Trugschluss

Archivmeldung vom 22.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jahrzehntelang schlug Libyens Diktator Muammar al Gaddafi Ablehnung höchstens aus dem Ausland entgegen. Im eigenen Land war Kritik verboten, und gelegentliches Murren konterte der "Revolutionsführer" entweder mit geschickten Zugeständnissen oder mit Gewalt. Aber das war nur selten nötig. Nach so langer Zeit an der Macht muss er geglaubt haben, sein Regime sei immun gegen die Revolten, die seit einigen Wochen die arabische Welt erschüttern.

Ein Trugschluss: Zwar gehört Libyen wegen seines Ölreichtums zu den wohlhabendsten Nationen der Region. Aber auch in Gaddafis Reich wuchert das Krebsgeschwür der Korruption. Die ungerechte Verteilung des Reichtums bleibt niemandem verborgen, während die Arbeitslosigkeit vor allem unter jungen Menschen grassiert. Und wo angeblich die "Massen" regieren, hat doch nur einer das Sagen: Gaddafi. Dass Gaddafi uns Europäern nun zynisch mit dem Öffnen der Flüchtlingsschleusen droht, sollten wir etwa Sympathien für den Aufstand zeigen, macht deutlich, wie dicht dem dienstältesten Despoten der Welt das Messer schon an der Kehle sitzt. Vor Jahren hat er uns seine politische Läuterung vorgespielt. Dankbar haben westliche Regierungen und Konzerne danach so getan, als sei bis auf ein paar bedauernswerte Details alles wieder in Ordnung in Libyen. Jetzt zeigen uns die Libyer: Nichts ist in Ordnung.

Quelle: Rheinische Post

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