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Börsen-Zeitung: Wir machen den Weg frei

Archivmeldung vom 26.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hat die deutschen Banken der Hafer gestochen? Eigentlich fehlte gestern nur noch die Mitteilung, dass sich alle elf Landesbanken unter dem Dach der LBBW zusammenschließen wollen.

Aber auch ohne Beteiligung der Öffentlich-Rechtlichen: Mit einem Mal kommt ziemlich viel Bewegung in die Bankenlandschaft. Dass die Postbank vor dem Verkauf steht, wusste man im Grunde seit den kryptischen und kursrelevanten Andeutungen des vormaligen Post-Chefs Klaus Zumwinkel im vorigen November - nun wird es konkret. Dass aber die Kreditgenossen auf den Konsolidierungszug aufspringen und aufs Neue den Versuch einer Fusion von DZ Bank und WGZ Bank wagen, kommt jedenfalls zu diesem Zeitpunkt überraschend.

Spektakulär ist vor allem die Art und Weise, wie sie dies tun. Getreu dem alten genossenschaftlichen Motto "Wir machen den Weg frei" wird mal eben der verdiente und weithin, auch außerhalb des Verbundes der Volks- und Raiffeisenbanken, hoch geschätzte Verbandspräsident und bisherige DZ Bank-Aufsichtsratsvorsitzende Christopher Pleister geopfert. Die Not muss groß sein, wenn mir nichts, dir nichts ein solches Fusionshindernis beiseite geräumt wird. Ein Hindernis war Pleister objektiv insofern, als eine auch nur halbwegs entspannte Verhandlungssituation zwischen ihm und WGZ Bank-Chef Werner Böhnke seit langem allenfalls unter der Bedingung vorstellbar war, dass beide kugelsichere Westen tragen. Aber man fragt sich allmählich, welche personellen Hürden noch beseitigt werden müssen, damit der Zusammenschluss für die Düsseldorfer eine reelle Chance hat. Aus deren Sicht standen ja auch der frühere DZ Bank-Vormann Ulrich Brixner und dessen Vorstandskollege Heinz Hilgert der Fusion im Weg. Beide sind nicht mehr da. Langsam, aber sicher gehen den Genossen die Buhmänner aus.

Der wirtschaftliche Sinn des Zusammenrückens im genossenschaftlichen Oberbau ist seit vielen Jahren erkannt und unbestritten. Die Finanzkrise und die sich abzeichnende Konsolidierung im Wettbewerbsumfeld haben den Handlungsdruck zusätzlich verstärkt. Nach der Vorleistung, die die Trennung von Pleister bedeutet, kann es nun wirklich keine Ausreden mehr geben. Die Genossen haben nur noch einen Schuss frei. Sollte die Kräftebündelung zum fünften Mal scheitern, werden andere dem Schritt des Verbandspräsidenten folgen müssen.

Quelle: Börsen-Zeitung (von Bernd Wittkowski)

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