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Mindener Tageblatt: zum Rücktritt des Bundespräsidenten

Archivmeldung vom 01.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gewiss: Zu Missverständnissen lädt ein, wer - zumal auf der Rückreise von Afghanistan - in einem Satz die Worte Bundeswehr und Handelswegsicherung verwendet. Folgerichtig wurden die in einem Radiointerview gefallenen Äußerungen Horst Köhlers von manchen missverstanden, die das partout wollten - beziehungsweise sich daraus einen politischen Benefit an der Aufmerksamkeitsbörse erhofften. Der war ihnen sicher, allerdings nicht besonders wert- und erst recht nicht nachhaltig.

Nicht nur waren die Wellen der künstlichen Empörung eher Kräusel, auch war nach der fälligen Klarstellung der vermeintliche Sturm nicht einmal einer im Wasserglas gewesen. So weit, so Alltagsgeschäft im politischen Berlin. Was zum Teufel aber hat dann den Bundespräsidenten geritten, dass er aus der wohlfeilen Mäkelei an seiner Person eine nicht hinnehmbare Beeinträchtigung seines Staatsamtes herauslas? Und, schlimmer noch, als Konsequenz wie jede x-beliebige beleidigte Leberwurst die Klamotten hinwarf? Wo war denn da bei ihm der Respekt vor dem höchsten Staatsamt? Müsste der nicht ein wenig pointierte und zur Not auch überzogene Kritik am Repräsentanten der verfassungsmäßigen Ordnung als selbstverständlichen Teil der vom Wähler verliehenen Würde ertragen können? Mit seinem zweifellos ehrenhaft gemeinten, de facto aber völlig überzogenen Rücktritt erweist Horst Köhler dem Amt einen Bärendienst. Zudem setzt er die Verfassungsordnung einer unangemessenen Belastung aus. Seiner Person schließlich tut er damit bestimmt keinen Gefallen. Ganz offensichtlich ist er, der Seiteneinsteiger, trotz aller selbst demonstrierten Bereitschaft zu einer Diskussionskultur der klaren Worte ein unpolitischer Mensch geblieben. Sein Rücktritt jedenfalls ist nicht die Folge eines Missverständnisses von ihm geäußerter Ansichten, er ist die Folge eines Missverständnisses über sein Amt. Eines, dem er ganz offensichtlich selbst aufgesessen ist.

Quelle: Mindener Tageblatt

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