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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Flüchtlinge

Archivmeldung vom 19.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Für das Umdenken wird es höchste Zeit. Seit Jahren ist der Irak Schauplatz für Gewalt, Flucht und Vertreibung - und Europa - allen voran Deutschland - blickte weg. Solange die Flüchtlingswelle die irakischen Nachbarstaaten nicht völlig destabilisiert hat, sah man hierzulande keinen Handlungsbedarf.

Dabei hat der Einsatz der alliierten Truppen die Spannungen zwischen den religiösen Minderheiten und der irakischen Mehrheitsgesellschaft noch verschärft. Wo Weltanschauungen so robust ausgetragen werden wie im Zweistromland, sucht man Differenzierungen vergebens. Die Folgen tragen Zivilisten, allen voran Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten. Sie haben im Irak keine Chance mehr. Millionen fliehen - doch zumindest in Europa endet der Exodus meist vor verschlossenen Türen. Das soll sich jetzt ändern. Nachdem die Südländer Baden-Württemberg und Bayern ihren Widerstand gegen eine Kontingent-Lösung für Flüchtlinge aus dem Irak aufgegeben haben, scheint ein Umsteuern auf nationaler Ebene greifbar. Deutschland und Europa brauchen eine für bedrohte Menschen offene Flüchtlingspolitik. Sie ist mindestens so sehr Ausdruck weltweiter Verantwortung wie militärisches Engagement in Krisengebieten. Doch Flüchtlingspolitik muss sich an der Not der Menschen orientieren und nicht am Glaubensbekenntnis der Bedrohten. Im Irak werden neben Christen, auch Yeziden, Mandäer und andere verfolgt, wenn auch die Erstgenannten die größte Gruppe stellen. Sie aufzunehmen ist humanitäre Pflicht, andere wegen ihres Bekenntnisses auszuschließen wäre ein Armutszeugnis.

Quelle: Südwest Presse

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