On swift horses: Re-Animierung von Verlorenem
“Die Lyrische Beobachtungsstelle” von Paul Clemente: "Ein Mensch des Mittelalters starb exakt in der Welt, in die er hineingeboren wurde. Der kulturelle Horizont hatte sich keinen Millimeter verschoben: Das selbe Weltbild, dieselbe Mode, der gleiche Baustil und so weiter. Und wenn es darin leichte Veränderungen gab, nahm lediglich die Aristokratie sie wahr. Nur ein Mini-Bruchteil der Bevölkerung. Das Gros lebte in Zeitlosigkeit. Und im Jahr 2025? Da wechseln Stil und Diskurse alle fünf Jahre. Der Zeitgeist braust mit Bleifuß auf dem Gaspedal. Man schaue sich Lichtbilder der letzten hundert Jahre an. Filme, ob fiktional oder dokumentarisch, sind Speicher von Entsorgtem."
Clemente weiter: "Wer frühere Kinostreifen sieht, glaubt sich in eine andere Welt versetzt. In fast jeder Hinsicht. Allerdings werden alte Filme wenig goutiert. Ihr Tempo, der Schnitt-Rhythmus ist dem Gegenwartspublikum zu langsam. Aber auch heutige Kostümfilme können kulturelle Irritation auslösen, sofern sie ihr historisches Ambiente ernst nehmen...[weiterlesen]
Quelle: apolut von Paul Clemente