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Westfalenpost: Ein harter Schlag - Wähler strafen Bushs Republikaner ab

Archivmeldung vom 09.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der lange Abschied des George Walker Bush von der Macht hat begonnen. Bei den Zwischenwahlen zum Kongress haben die amerikanischen Wähler diese quälende Art des noch zwei Jahre währenden Abschieds mit ihrem Votum erzwungen, haben ihren Präsidenten gleichzeitig gedemütigt.

Auch wenn Bush selbst nicht zur Wahl gestanden hat, trifft doch vorrangig ihn das Debakel der Republikaner. Denn denen haben die Wähler stellvertretend für den Spitzenmann in Washington den Denkzettel verpasst, mit großer Wucht, mit Wut, aus Enttäuschung und sicherlich zu einem Teil auch mit Abscheu. So sehr das Desaster des Irak-Krieges den Wahlkampf selbst bestimmt haben mag, so heftig haben Korruptions- und Sex-Skandale innerhalb der Republikanischen Partei besonders am Ende ihre Wirkung entfaltet.

Deshalb hat Amerika - zumindest kurzfristig - seine stets gepflegte, aufgesetzte gute Laune, seine Bereitschaft, alles glatt zu bügeln, seinen demonstrativen Optimismus abgelegt und zum Schlag ausgeholt. Der war hart und heftig. Aber er war dennoch weder ein Befreiungsschlag noch das Signal zu einem Neuanfang. Während der Präsident gezwungen wird, seine arrogante, machohafte Kämpfer- und Missionarsattitüde abzulegen, stehen die keineswegs blockartig einigen Demokraten vor der Frage, wie sie sich jetzt und speziell für die Zeit nach Bush positionieren sollen. Sie können, schon wegen eines fehlenden Konzepts, nicht mit einem radikalen Kurswechsel in der Irak-Politik punkten, dafür steckt die Karre dort zu tief im Dreck. Dies immer wieder Bush und seinen neokonservativen Einflüsterern anzulasten, ist zwar richtig, führt aber keine Lösung herbei.

Letztlich werden beide Lager auf diese Weise zur Zusammenarbeit gezwungen - nicht die schlechteste Lösung. Ein ermutigender Schritt dafür war schon gestern Abend mit dem Rücktritt von Verteidigungsminister Rumsfeld zu verzeichnen. Mit dem Ergebnis dieser Wahlen haben sich die USA eine Chance zu Selbstreinigung verschafft. Ob sie sie nutzen, ist noch offen.

Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost

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