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WAZ: Aussperren geht nicht

Archivmeldung vom 23.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Urheberschutz und das Recht am geistigen Eigentum gewinnen enorm an Bedeutung: 1., weil sich unsere Gesellschaft zunehmend mit Dienstleitungen wie der Erfindung von Produkten und weniger mit der Herstellung derselben befasst; 2., weil das Design einen immer größeren Wert in Märkten bekommt, die technisch ausgereizt sind; 3., weil die Piraterie schlicht Diebstahl ist und somit Marktwirtschaft zerstört wie Korruption auch.

Markenschutz ist zudem immer Verbraucherschutz. Dennoch zeigt manche Abwehridee, wie die der Phonoindustrie, die ganze Hilflosigkeit einer Branche: Wer Musik klaut, wird vom Internet ausgesperrt - das ist in etwa so, als würde man einem Ladendieb den Zugang zu allen Supermärkten sperren. Die Musik-Industrie mag sich für den Nabel der Welt halten, ist aber nicht der Kern des Internets, sondern nur ein winziger Teil davon. Warum also aussperren? Bei allem Recht am Musiktitel - die Plattenkonzerne haben neue Geschäftsmodelle verschlafen. Wie es anders geht, zeigen Apple & Co., die Handys samt Musik anbieten.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Thomas Wels)

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