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Neue OZ: Kommentar zu Bildung

Archivmeldung vom 04.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Haarscharf ist die Kanzlerin an einer Blamage vorbeigeschrammt. Hätte Angela Merkel das Milliardenpaket für die Wissenschaft auf die Zeit nach der Bundestagswahl verschoben, wäre entlarvt, was ihr Bildung tatsächlich wert ist.

Leider sind auch so die Prioritäten klar: Der Bund hat im Eiltempo beschlossen, fünf Milliarden Euro für die Abwrackprämie auszugeben. Etwas mehr - 6,4 Milliarden Euro - sollte der Staat investieren, um 275000 neue Studienplätze zu schaffen. Doch ausgerechnet an der Bildungsinvestition wollten die Finanzminister der Länder und des Bundes plötzlich sparen. Wochenlang gab es ein peinliches Gezerre um die Wissenschaftsprogramme.

Dabei sehen zahlreiche Seminarräume ramponierter aus als manch schrottreifer Wagen. Lehrstühle bleiben unbesetzt - obwohl der große Ansturm der Studenten seit Langem absehbar ist. Das Kalkül der Politiker ist offensichtlich: Studenten von morgen schreien heute noch nicht auf. Auch ist das Vorurteil weit verbreitet, es gebe ohnehin schon genug Akademiker. Mit einer Prämie für das Auto lassen sich dagegen prima Wählerstimmen fangen.

Warum dies falsch ist, hat Merkel selbst in unzähligen Reden klargemacht: Es gibt keine wichtigere Investition als die in die Zukunft unseres Landes. Die Kanzlerin muss eben nur ihren Worten Taten folgen lassen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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