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WAZ: Ein Gesetz hat sich überlebt: Schluss mit dem Ladenschluss

Archivmeldung vom 02.12.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Internet kennt keinen Ladenschluss. Weltweite Online-Händler wie Amazon oder Ebay haben rund um die Uhr geöffnet, nicht aber das Karstadt-Warenhaus oder die C&A-Filiale vor Ort.

An den Wochenenden bummeln dieser Tage Millionen Menschen über die Weihnachtsmärkte.

An den Ständen dürfen sie Wollsocken oder Mützen kaufen, nicht aber in der nächsten Textil-Abteilung von Kaufhof. Warum eigentlich?

Die Aral-Tankstelle ist mittlerweile wie ein Supermarkt sortiert und hat auch um Mitternacht geöffnet. Der Rewe-Supermarkt muss am Abend schließen.

In den USA dürfen Geschäfte rund um die Uhr öffnen, in Deutschland streiten Politiker schon seit Jahrzehnten über die Freigabe der Ladenschlusszeiten. Ladenschlusszeiten – das klingt wie ein typisches deutsches Wort. Irgendwie sperrig und bürokratisch.

Wenn im nächsten Jahr Millionen Fußball-Touristen anreisen, könnte sich Deutschland als weltoffene, unkomplizierte Nation präsentieren. Eine Mentalität nach dem Motto „heute geschlossen” oder „draußen nur Kännchen” passt nicht dazu. Die deutsche Wirtschaft leidet vor allem unter einer müden Binnenkonjunktur. Natürlich haben die Menschen nicht mehr Geld in der Tasche, wenn ein Laden länger geöffnet ist. Aber sie haben vielleicht mehr Spaß daran, ihr Erspartes auszugeben. Natürlich werden Verkäuferinnen bei liberalen Öffnungszeiten auch am späten Abend oder vielleicht sogar in der Nacht im Laden stehen müssen. Aber richtig ist auch, dass ihre Stundenzahl nicht durch Öffnungszeiten, sondern durch Tarifverträge geregelt wird. Warum also Unternehmern unnötige Vorschriften machen? Jeder gute Händler kennt seine Kunden und weiß selbst am besten, wann er sein Geschäft öffnen sollte.

Die Lebensgewohnheiten der Menschen haben sich geändert. Seit es Warenhäuser auch im Internet gibt, wissen die Kunden, dass man rund um die Uhr einkaufen kann. Ein Händler, der nicht auf die Bedürfnisse der Kunden eingeht, macht sich selbst unnötig. Irgendwann heißt es nicht mehr „Schluss mit dem Ladenschluss”, sondern schlicht „Schluss mit dem Laden”.

Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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