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Warum gibt es in China immer mehr Diabetiker?

Archivmeldung vom 09.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

China erlebt eine Diabetes Katastrophe, liest man am 4.9.13 auf Welt.de. Die Zahl der erwachsenen Diabetiker habe sich innerhalb der letzten 30 Jahre explosionsartig verzehnfacht. Mit 22 Millionen Menschen mit Diabetes lebe fast jeder dritte Diabetiker weltweit heute in China. Und Analoges lässt sich zu anderen Wohlstandskrankheiten sagen.

Schockierend ist für mich nicht allein die Tatsache, dass das jetzt so ist, sondern dass man diese Verwicklung (von einer Entwicklung kann man nicht sprechen), die zu dieser Situation geführt hat, durch gezielte Propaganda für mehr Fleisch- und Milchprodukte wider besseren Wissens fahrlässig herbeigeführt hat.

Als 1983 der amerikanische Biochemiker Colin Campbell mit seiner China-Studie begann, wurden speziell in den ländlichen Gegenden Chinas noch kaum Fleisch gegessen und Milch getrunken. Darum konnte diese große epidemiologische Studie mit 8000 chinesischen Probanden auch deutlich die Zusammenhänge zwischen tierischen Nahrungsmitteln und den Zivilisationskrankheiten wie Herz- und Kreislaufversagen, Krebs und eben Diabetes aufzeigen. Je höher der Anteil tierischen Eiweißes in der täglichen Ernährung ist, desto häufiger treten auch diese Krankheiten des Überflusses auf, so die Ergebnisse der Studie auf den knappsten Nenner gebracht.

Die chinesische Regierung hätte aus der China-Studie, die der chinesische Staat finanziell mitgetragen hat, lernen und die traditionelle pflanzliche und fettarme Kost fördern können. Statt dessen wurden der Bevölkerung staatlicherseits Fleisch- und Milchprodukte als wichtige und gesunde Ernährung angepriesen.

In China isst man heute schon pro Kopf fast so viel Fleisch wie in der Schweiz - bevorzugt wird, wie in Deutschland, Schweinefleisch. Darum steigt der deutsche Schweinefleisch-Export nach China um 81%, liest man am 29.07.2013 auf topagrar.com. Und für deutsche Milchprodukte zahlten die Chinesen Höchstpreise, liest man auf Spiegel-online am 16.8.13. China sei heute Deutschlands wachsender Milch-Absatzmarkt. Die deutschen Molkereien hätten ihre Trinkmilch-Exporte in die Volksrepublik zwischen 2010 und 2012 vervierzehnfacht. Und in den ersten fünf Monaten 2013 seien die Lieferungen schon wieder fast zweieinhalb mal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. China sei jetzt schon Deutschlands größter Abnehmer außerhalb der EU.

Nun: Ist das ein Grund zur Freude oder eher zur Scham?

Kommentar von Rolf Börlin

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