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WAZ: Teurer Tod

Archivmeldung vom 31.10.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

So zynisch es klingt: Sterben wird in Deutschland zum Luxus. Weil das normale Grab für viele Angehörige längst unbezahlbar geworden ist, geht der Trend zu billigeren Feuerbestattungen und anonymen Reihengräbern. Oft führt die letzte Fahrt auch zu einem Krematorium in Holland.

Es ist nicht lange her, da fand sich auf einigen Friedhöfen keine einzige freie Grabstätte. Heute bleiben Flächen immer häufiger leer. Zuerst hatten die Krankenkassen das Sterbegeld gestrichen, dann haben klamme Kommunen ihre Gebühren teils verdreifacht. Und weil Hinterbliebene oft in der Ferne wohnen oder ihnen die Zeit zur Grabpflege fehlt, verfällt die tradierte Friedhofskultur.

Der Befund ist schmerzlich, weil er ein weiteres Indiz für die Individualisierung der Gesellschaft beinhaltet: Nicht nur das Leben, auch das Sterben wird anonymer.

Der Griff der Gemeinden in die Taschen der Trauernden ist fragwürdig. Die Kommunen begründen die steigenden Gebühren mit dem enormen Kostendruck. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Zu bedenken aber bleibt, dass die Gemeinden ein Stück Identität verlieren, wenn Angehörige ihre Verstorbenen in billigeren Nachbarorten beerdigen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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